Das vor Freude hüpfende Herz – Kapitel 1

Christine Dörr

von Christine Dörr

Story

Hattest du schon einmal den Gedanken und das Empfinden, dass dein Herz vor Freude hüpft? Kleine Kinder können das am besten – vor Freude hüpfen! Ich muss schmunzeln. Ich stelle mir gerade einen hüpfenden Erwachsenen vor. Ja, ich weiß, es gibt nicht viele Gründe durch die Gegend zu hüpfen. Und außerdem tut man so etwas nicht. Was denken dann bloß die Leute über einen? Das gehört sich nicht! Kennst du diese Sprüche auch? Na, hoffentlich habe ich jetzt nicht deine verdrängten Erinnerungen ans Licht geholt. Es gibt einfach so vieles aus der Vergangenheit, das man für immer hinter sich lassen möchte. Und doch kommt immer wieder Altes zutage. Wir sind geprägt durch unsere Erfahrungen in Kindheit und Jugend. Unser Sein wurde auch durch Worte geformt. Und dazu gehören auch die vorhin genannten Sprüche. Ich denke, solche Sprüche kann man erst dann endgültig ad acta legen, wenn man sie durch andere Worte ersetzt. Und da bin ich nun wieder bei meinem Lieblingsthema. Ich hatte schon früh den Glauben an Gott. In jungen Jahren hatte ich mich entschieden, mein Leben Jesus anzuvertrauen. Konkret heißt das, dass ich in einem Gebet Jesus in mein Leben und in mein Herz eingeladen habe. Ich habe Jesus darum gebeten, von nun an immer bei mir zu sein. Und dabei ist es all die Jahre geblieben. Er war immer bei mir. Durch die Jahrzehnte hindurch war das Leben oft nicht leicht und auch nicht immer einfach. Und es ist es immer noch nicht. Es gab auch viele Zeitabschnitte, oft Jahre, wo ich mich von Jesus entfernt hatte und eigene Wege ging. Auch in diesen Zeiten blieb Jesus dennoch in Hörweite. Und er war trotz allem immer mein Ansprechpartner geblieben. Vor 2 Jahren war ich an einem Tiefpunkt. Durch Probleme in der Familie kam ich an meine Grenzen. Ich sah kein Licht mehr. Obwohl ich durch viele eigene Erfahrungen wusste, dass nichts bleibt, wie es ist, und auch wusste, dass am Ende des Tunnels wieder Licht sein wird, kam ich dennoch in die Situation, dass ich in meiner Verzweiflung in meinem Herzen laut nach Gott schrie. An diesem Abend des Hilferufs war ich allein zu Hause. Mir ging es nicht gut. Zu viel war die letzten Monate passiert. Eins kam zum andern. Als ich jedoch Gott so eindringlich um Hilfe bat, half er mir in einem Augenblick. Es war in der kalten Jahreszeit und unser Pelletofen heizte den Raum. Doch beim erneuten automatischen Zünden gab es eine Fehlermeldung und das Feuer blieb erloschen. Als ich am Hantieren war und den Ofen wieder zum Heizen bringen wollte, war in mir dieser eine Satz: „Der Ofen ist noch lange nicht aus!“. Das war meine Antwort auf mein Gebet. Ich hatte den inneren Eindruck und die Gewissheit, dass ich jetzt das Ende des Tunnels erreicht hatte. Und so war es dann auch. In den letzten 2 Jahren ist viel geschehen. Die Umstände haben sich nicht viel verändert. Und auch die Schwierigkeiten des Lebens sind nicht viel weniger geworden. Aber ich habe eine klare Sicht bekommen. Eine innere Freude. Das Bewusstsein der Nähe zu Gott ist da. Das Vertrauen zu ihm ist viel größer geworden. Die Zweifel sind geschrumpft. Und die Sorgen darf ich bei Gott abladen. Eine neue Leichtigkeit des Lebens kann ich spüren – mit Zuversicht und Freude.



© Christine Dörr 2024-01-15

Genres
Romane & Erzählungen, Spiritualität
Stimmung
Hoffnungsvoll, Inspirierend
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