von Edgar Heink
Zwischen Leben und Tod. Zwischen Erleben und tot sein. Zwischen Himmel und Erde. Im Himmel schweben und auf dem Boden der Tatsachen stehen. Euphorie und Langeweile. Zwischen uns. „Dazwischen ist nichts?“
Eine Freundin schrieb mir, ihre Sorgen wären so groß, sie würde manchmal lieber erfahren, sie hätte nur noch drei Monate. Eine andere Freundin schrieb mir vor längerer Zeit, der Tod wäre für sie nicht schlimm und könnte eine Erlösung sein.
Ich frage mich: „Bin ich empathisch?“ Empathie ist die Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Empfindungen und Emotionen anderer Menschen einzufühlen. „Bist du empathisch? Wie konntest du mir dann alle diese Dinge antun?“ Ich entschuldige dich: „Ich habe dich vielleicht niemals richtig verstanden.“
Nach einer sehr langen Zeit kann ich wieder erleben. Es gibt etwas zwischen Leben und Tod: Empfinden und Schmerzen. Gut wie schlecht. Leidenschaft. Wind in den Haaren. Tränen. Sonne und Wärme auf der Haut.
„Wurdest du schon einmal sediert?“ In einem Forum las ich kürzlich, man würde alte Menschen „einschläfern“! „Meine Frage an dich: Hattest du schon einmal Schmerzen?“ Vor verschiedenen Operationen und Untersuchungen bekam ich jeweils ein Medikament oder eine Narkose. Das gewünschte Ergebnis ist, dass man einschläft und von den vielen Eindrücken und Schnitten nichts spürt. „Das ist gut! Du kannst versuchen, kurz davor auf drei zu zählen: Der Geist entweicht schneller!“ „Wenn der Geist entweicht: so stelle ich mir den Tod vor.“
„Es ist schlimm, dass du dich sorgen musst. Ich kenne das und bin traurig darüber, dass ich sie dir nicht abnehmen kann. Noch schlimmer, wenn du meine Hilfe nicht annehmen kannst. So sind wir dann beide traurig, wenn auch aus anderen Gründen. Weißt du es nicht? Ich würde dich tragen.“ Dazwischen. Kuscheln. Dopamin. Verliebtheit. Liebe. „Würdest du so lieben wie ich, wären wir andere Menschen, in anderen Situationen. Ich wäre dir verfallen.“ „Wenn ich Jesus wäre oder auch nur der König von Deutschland. In meinen Träumen kann ich fliegen und schweben wie ein Vogel. Im Leben weiß ich, wo der Hammer hängt.“
Zwischen Himmel und Erde sind das Licht, die Schwingungen, Töne und bunten Farben! „Das ist mein größter Wunsch: dich jeden Tag Lachen zu sehen. Ich mache Bilder von dir, und sie sind absolut nichts im Vergleich zu deinem Sein.“ „Stelle dir vor, da wäre nichts: keine Umarmungen, keine Berührungen, keine Leidenschaft, keine Tränen, keine Musik, kein Lachen, keine Küsse.“
„Welche Dinge sind es, die dich begeistern?“ Meine Euphorie ist beinah vergangen. Ich vermisse den Freudentaumel, Gefühlsüberschwang, das Hochgefühl und den Rausch. Es gibt Menschen, die das nicht verstehen. Für mich ist es die grundlegende Bedeutung des Lebens! „Warum drehst du dich mit ausgebreiteten Armen im Kreis, einfach so?“ Nähe ist zwischen uns. „Weil ich lebe. Weil wir uns verstehen. Weil ich empfinden und spüren kann. Weil meine Beine tanzen und springen wollen!“ Alles hat seine Zeit.
© Edgar Heink 2020-04-30