„Dearest Elizabeth, I hope you know how wonderful it has been for both Snow and I to know you – it makes all the difference in the world to know Snow is safe and happy! I wish you the best for the new year!Lova, Lisa + Snow!P.S.: The bear needs to „keep Elizabeth company“
Diese Zeilen schrieb Lisa an mich, als wir uns am Ende ihres Engagements in Salzburg beim Winterfest verabschiedeten. Aber von Anfang an:
Georg Daxner war bis zu seinem Tod ein langjähriger guter Freund und Nachbar. Als ich ihn kennenlernte, trug er Hoger, seine weiße Schäferhündin noch in einer Reisetasche. Er war immer unterwegs, meistens zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Es gibt ein Foto, auf dem ist Thomas, unser Sohn, in Georgs Badezimmer abgebildet. Damals ca. 3 Jahre alt – heute 41. Von Georgs Visionen ließ ich mir immer gerne erzählen – die große Vision des Winterfest hat er zu unserer großen Bereicherung und unserem Glück umsetzen können.
Es war in dem Jahr, in dem auch die Tiger Lillies ihre Auftritte hatten. Auch eine Künstlerin aus New York war mit ihrer 2jährigen Tochter in Salzburg. Für die Zeit der Proben und der Aufführungen wurde eine verlässliche Betreuung gesucht. Georg war in jedem Bereich für Qualität und so fragte er mich ob ich das übernehmen könne.
Ich arbeitete in der Zeit als Kindergartenpädagogin – eine sehr gute Voraussetzung. Ein weiterer Vorteil war die Nähe unseres Wohnorts zum Volksgarten. Snow war am Nachmittag bei uns oder den Kindern im Kindergarten und am Abend entweder in unserer Familie oder ich war mit Snow im Hotelzimmer des Hotels Auersperg. Wir bevorzugten den Abend im Hotel zu verbringen, weil Snow dann in ihrem Bett schlafen konnte. Es gibt auch in einem Hotelzimmer viele Möglichkeiten eine entspannte Zeit zu verbringen. Versteckenspielen hinter langen Vorhängen und auf dem Bett hüpfen bis man umfällt, sind nur zwei davon.
An manchen Tagen holten wir Lisa von der Probe ab, konnten den Tiger Lillies beim Schminken und Abschminken zuschauen und Winter-Zirkusluft atmen. Snows Vater hatte zu dieser Zeit ein Engagement als Schauspieler in Los Angeles. Sie telefonierten täglich miteinander und Snow erzählte begeistert von ihrem Daddy. Erstaunlich war für mich wie gut sie mit 2 ½ Jahren schon sprechen konnte. „I think, I want to go downstairs to Elisabeth now“, sagte sie zu einer meiner Kolleginnen als ich im Erdgeschoss Schulkinder betreute. Mein Englisch war gut, weil ich nach meiner Ausbildung ein Jahr als Au-pair in Washington DC arbeitete. So waren mir auch englische Kinderlieder, Fingerspiele und Geschichten bekannt. Das half. Seit Snow ein halbes Jahr war, reisten die beiden zu Lisas Auftritten.
Es waren erfüllte Tage und eine Bereicherung. Ich lernte dabei, dass es viele verschiedene Möglichkeiten für Kinder gibt, gut aufzuwachsen. Liebe und Zeit-schenken können überall umgesetzt werden. Das Winterfest besuchen wir jedes Jahr. Als Paar, mit Freunden – oft schon war es ein passendes Geschenk für ein Patenkind.
Elisabeth Artl
© Winterfest Salzburg 2022-02-10