Das Geburtshoroskop (Radix) wird aus den Daten von Geburtstag, Geburtszeit und Geburtsort berechnet. Die übliche Kreisdarstellung besteht aus drei Schichten: Innen finden sich die Planeten, die das Grundbedürfnis eines Menschen ausdrücken. Sie stehen in den Häusern, die zeigen, in welchem Lebensbereich diese Grundbedürfnisse zum Tragen kommen wollen. Außen stehen die Tierkreiszeichen, die Auskunft darüber geben, auf welche Art sich diese Grundbedürfnisse ausdrücken. Ganz innen finden sich zu guter Letzt die Aspektelinien, die anzeigen, ob und wie einzelne Planeten (Grundbedürfnisse) miteinander verbunden sind und sich gegebenenfalls beeinflussen.
Der Tierkreis (Zodiak) ist unterteilt in die zwölf astrologischen Tierkreiszeichen zu je 30 Grad sowie in zwölf Häuser, deren Segmente je nach Häusersystem entweder gleich groß (Koch) oder unterschiedlich groß (Placidus) sind. Die Größe sagt jedoch nichts aus über die Bedeutung des Hauses in dem jeweiligen Horoskop. Die zwölf Häuser beziehungsweise Tierkreiszeichen beginnen im sogenannten Urhoroskop mit dem Zeichen Widder (1. Haus) und verlaufen gegen den Uhrzeigersinn – Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann –, um in den Fischen (12. Haus) oberhalb von Widder wieder zu enden. Jedem Tierkreiszeichen wird ein Herrscher, also ein Planet, zugeordnet, wobei sich die Qualitäten von Planet und Tierkreiszeichen entsprechen.
Der Tierkreis ist das Koordinatensystem, mit dem die Astrologie arbeitet. Er ist eine rund 20 Grad breite Zone entlang der Ekliptik, dem Band, auf dem aus Sicht der Erde sich Sonne, Mond und die Planeten bewegen. Dieses Koordinatensystem wird durch objektiv festgelegte Fixpunkte definiert, nämlich die Tag- und Nachtgleichen (0° Widder und 0° Waage) sowie die Punkte für Sommer- und Wintersonnenwende (0° Krebs und 0° Steinbock).
Der Zodiak bildet einen universellen Zyklus ab. Alle Prozesse entfalten sich in ihm, wobei jedes Tierkreiszeichen eine Phase in diesem Prozess darstellt. Insofern sind die einzelnen Tierkreiszeichen nicht voneinander isoliert, sondern die Konsequenz aus dem vorhergehenden Zeichen, die direkt zum nächsten weiterführt. Er ist die Weltenlandschaft, durch die die Planeten, wandern. Jeder Planet steht mit einem bzw. zwei Tierkreiszeichen in enger Verbindung; er ist ihr Herrscher und verleiht der Landschaft durch seinen eigenen Charakter Leben.
Der Tierkreis zeigt die Kollektivebene des Horoskops an. Die Erde samt den Planeten dreht sich (aus heliozentrischer Sicht) um die Sonne. Die Astrologie nimmt eine geozentrische Sicht ein, aus der gesehen die Sonne mit den Planeten innerhalb eines Jahres um die Erde herumwandert. Eine zweite Bewegung ergibt sich aus der Eigenrotation der Erde. Dies führt dazu, dass sich, ebenfalls aus geozentrischer Sicht, der Tierkreis mitsamt aller Planeten einschließlich der Sonne einmal pro Tag um die Erde dreht. Aus dieser Eigenrotation wiederum ergibt sich der Häuserkreis, der anzeigt, wie das Individuum an das Kollektiv, also den Tierkreis, angeschlossen ist.
© Nistara Rothfischer 2024-03-08