#lebensfreunde #wirklichkeit #erkennen
Ich habe einen Bus und damit fahre ich durch mein Leben. Dem Chauffeur gebe ich Anweisungen. Ich bleibe dann stehen, wenn ich stehen bleiben möchte. Ich fahre weiter, wenn ich weiterfahren möchte. Ich öffne die Türen und lasse Menschen einsteigen, wenn ich das will. Ich schließe die Türen, wenn ich das will und lasse Menschen aussteigen, wenn sie oder ich das möchten.
Es ist der Wille, der hier präsent ist. Lange Zeit habe ich unterschiedliche Menschen in ‚meinem Bus des Lebens’ mitfahren lassen. Ein fataler Irrtum, bis ich vernommen habe: „Du hast es selbst in deiner Hand. Du entscheidest und differenzierst, mit wem du dein Leben gestalten und leben möchtest!”
Im Bus meines Lebens gibt es Menschen, die so sind, wie ich es mir vorstelle und die mir wirklich guttun. Gleichgesinnte, wahre und ehrliche Freunde, Vertraute, Verbündete und Weggefährten. Ich entscheide selbst, wie lange jemand in meinem Bus mitfährt, oder ob es Zeit ist Abschied zu nehmen und an der nächsten Haltestelle ausgestiegen werden muss. Vielleicht wird sogar eine Notbremsung eingelegt, weil Grenzen überschritten wurden. Mit sanfter Gewalt wird dann zur Tür hinausgewiesen.
Es steht mir zu, mich von Menschen zu trennen, die mir nicht guttun. Es steht mir zu, mich mit Menschen zu umgeben, die ich lieb gewonnen habe und die mit mir dieselben Werte vertreten.
Der Bus des Lebens ist mein Vehikel. Ich habe das Kommando und bin verantwortlich. Verantwortlich für das Klima dass im Innersten herrschen soll. Ich bevorzuge empathische Menschen. Ich mag meine Weggefährten. Wir sind schon länger miteinander unterwegs und manchmal geschieht es, da muss dann doch jemand aussteigen. Dann spüre ich diese Abschieds- und auch enttäuschenden Tränen.
Ich fahre weiter und sehe am Fahrbahnrand einen anderen Menschen stehen. Ich lade ihn ein mitzufahren und erfahre, dass er von seiner letzten Busfahrt unsanft hinausgeworfen wurde. Wir hören alle aufmerksam zu und erwidern seine Gedanken- und Lernerfahrungen, die er einstweilen dort am Wegesrand machen durfte. Am Sozius sitzend begutachte und beäuge ich. Achtsam und kritisch. Ist das jemand, den*die ich in meinem Bus mitfahren lasse und wenn ich mich dafür entscheide, in welcher Reihe wird er*sie Platz nehmen können?
Am besten ich erkläre gleich zu Beginn die Spielregeln:
* Empathisches und achtsames Miteinander
* Humor
* Vertrauen
* Treue
* Ehrliche Freundschaft
* Respekt – du wirst es bemerken, wenn er unterschritten wurde.
Ich strecke diesem Menschen der einsteigen, meine Freundschaft, Liebe und mein Vertrauen haben möchte, die Hand entgegen und ich sage: „Ich begrüße dich in meinem Bus des Lebens. In welcher Reihe möchtest du gerne sitzen?”
© die kunst der perspektive 2021-05-07