Der Edlinger ist schuld!

Also! Um es gleich von vorneherein richtig zu stellen, der Edlinger ist natürlich der Herr Dr. Edlinger und der ist ein richtiger Kapazunder! Es soll auch auf keinen Fall abwertend klingen, aber bei uns am Land spricht man so. Der Huber, der Maier der Obermoser und trotzdem ist der Respekt da, wenn sich diese Person den Respekt verdient hat. Und der Dr. Edlinger hat sich diesen Respekt auf jeden Fall verdient.

Ja, wer ist jetzt nun dieser Edlinger, der Schuld daran ist. Er ist Journalist, Moderator, Vortragender, Schriftsteller, Abenteurer, und er war ZiB 1 und ZiB 2 Sprecher, damals in den 90er Jahren. Daran werden sich eher die Älteren erinnern.

Anfang der 90er war es soweit und auch wir Jungen durften zur weiteren Entwicklung Seminare besuchen. Mein damaliger Chef war vielleicht der Meinung, dass aus mir noch einmal etwas werden könnte. Und wenn, dann muss man halbwegs vernünftige Sätze bilden und diese dann auch herausbringen können. Und da war dann der Edlinger der Richtige. So nach einer Zeit im Bild Karriere wusste man, wie man sich präsentiert und richtig kommuniziert. Daher durfte ich ein Seminar bei Dr. Klaus Edlinger besuchen.

Gleich zum Einstieg musste sich jeder in einem Kurzstatement vorstellen und präsentieren. Dann gab es Feedback. Ordentliches Feedback. Das tat auch weh. Das war nicht immer angenehm und es waren auch keine Streicheleinheiten. Dann wurden Themen in die Runde geworfen und jeder musste zu einem ein Kurzreferat abhalten. Dann gab es die Analyse. Ordentliche Analyse. Das tat ebenso weh. Das waren wieder keine Streicheleinheiten. So zog sich das Seminar über drei Tage hindurch und mit jeder Übung, mit jeder Analyse und mit jeder Stunde und jedem Tag wurde ich geübter und irgendwie auch lockerer.

Ganz zum Schluss, so bei der letzten Runde vor der Abreise gab es dann vom Edlinger ein Abschlussresümee. Ein ordentliches Abschlussresümee. Es tat gar nicht mehr so weh. Es waren auch Streicheleinheiten dabei. Ich spürte, das mit dem Worte finden und Reden, das kann noch etwas werden.

Aber ein Satz, der ist mir vom Edlinger hängengeblieben. Den hat er mir so ganz nebenbei mitgegeben. Den habe ich nie ganz vergessen, aber ehrlich gesagt, bis heute auch noch nie umgesetzt. Dann bin ich durch einen guten Freund auf story.one gestoßen. Und dann ist mir der Edlinger wieder eingefallen. Der hat zu mir gesagt: „Sie sollten einmal ein Buch schreiben!“

Ob es ein Buch wird, weiß ich heute noch nicht, aber jetzt beginne ich einmal. Mit ein paar Geschichten aus meinem Berufsalltag, bei denen der Humor im Vordergrund stehen soll. Vielleicht bekomme ich ein paar Follower, ein paar nette Kommentare und eventuell ein paar Likes. Das wäre schon ein schöner Erfolg.

Wenn nicht, dann kann ich immer noch sagen, „Der Edlinger ist schuld“.

Doch das wäre zu einfach, Schuld ist man immer selber.

Vielleicht zaubere ich auch nur ein Lächeln auf manche Lippen. Das ist Erfolg genug!