Der einsame König

Dilara-Melissa Zwanzig

von Dilara-Melissa Zwanzig

Story

Es war einmal ein König ein wohlhabender einflussreicher Mann der von jedem Untertan verehrt und geschätzt wurde. Sein Königreich reichte von dem großen Eismeer im Osten über weite Steppen fruchtbare Wälder bis hin zu den höchsten Bergen mit den sagenhaften Erz- und Edelsteinvorkommen. Für viele Jahre war der König zufrieden gewesen. Er herrschte gutmütig und weise über sein Volk jedermann war sich einig: Einen Besseren könne man nur schwer finden.

Doch mit den unzähligen Schätzen kamen auch zahlreiche Feinde. Schurken und Ganoven versuchten den König zu hintergehen und sich einen Teil seines Vermögens eigen zu machen. Der König war sich dieser Gefahr zunächst nicht bewusst glaubte er sich doch in der Gewissheit von seinem Volk geliebt zu werden. So geschah das Unvorstellbare. Seine Frau die Könign wurde Opfer eines grausamen Attentates. Dadurch verlor der König nicht nur die Liebe seines Lebens sondern auch seine engste Vertraute und wichtigste Beraterin am Hof.

Die Jahre der Trauer forderten ihren Zoll und etwas dunkles und Unheilvolles bahnte sich den Weg in die Gedanken des Königs. Der einst so gutmütige Herrscher wurde rachsüchtig. Er befahl die Attentäter zu finden koste es was es wolle und seine Schergen wurden in jeden noch so weit entferntesten Winkel seines Landes entsandt. Auf der Suche nach dem unbekannten Bösen wurde kein Leben verschont. Der König selbst ritt mit seinem Suchtrupp in Städte und Dörfer und schlachtete jeden von dem er glaubte belogen zu werden. Schon bald lebte das Volk in Angst und Schrecken von den Widersachern fehlte jede Spur.

Der König gefangen in seinem Wahn ließ einen tiefen unterirdischen Palast bauem mit unzähligen wirren Gängen von denen viele in Sackgassen endeten. Nur dort fühlte sich der König sicher und er verließ diesen dunklen Ort nie mehr. Schon bald glaubte der mittlerweile alte König einen neuen Plan geschmiedet zu haben welcher zu den Mördern seiner Frau führen würde: Ihre Suche musste in die angrenzenden Königreiche ausgeweitet werden.

Unzählige Truppen wurden in die Nachbarreiche entsandt ohne vorher diplomatisch mit den anderen Herrschern zu verhandeln. Die Truppen des Königs suchten ebenso grausam wie in ihrem eigenen Reich und schon bald entbrannte ein schrecklicher Krieg. War doch einst das Ziel des Königs Rache gewesen so empfand er es nun als seine Pflicht die übrigen Königereiche einzunehmen. Der König saß in seinem Bunker einsam zornig traurig und hoffnungslos. Resistent gegenüber seinen Beratern ließ er all jene die versuchten ihn von seinem unmöglichen Vorhaben abzubringen einsperren.

Das Volk litt stumm

Man hörte kein Wehklagen von Müttern die ihre Söhne verloren

Keine Tränen flossen von Schwestern, die bruderlos geworden waren

Kinder riefen nicht nach den Namen ihrer Väter.

Und der König saß, mit faltigem Gesicht, menschenseelen allein in seinem unterirdischen Palast und versuchte grimmig etwas zu erreichen, was er gar nicht wirklich wollte.

© Dilara-Melissa Zwanzig 2022-05-06

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