von Harald Klingler
Wir wollten etwas erleben! Alle kommen sie von den Sommerferien wieder in die Schule zurück und haben viel zu erzählen. Und wir? Wir waren auf dem Spielplatz, im Schwimmbad, na super! Wen interessiert das?
Meine Schwester Isa und ich beschlossen, endlich mal was Aufregendes zu wagen. “Weißt du was,” meinte Isa, “wir fahren ganz allein nach Innsbruck, sagen unseren Eltern nichts und wir gehen zum Mac Donald’s.” “Aber wir kennen uns doch mit dem Zug nicht aus”, sagte ich. “Wir fragen die Amy, ob sie mitkommt, denn sie kennt sich mit dem Zugfahren aus”, beschloss Isa und schon waren wir auf dem Weg, um Amy abzuholen.
Amy, Isa und ich fuhren zum Bahnhof und kauften drei Tickets. Dann standen wir am Bahnsteig. Ich hatte so Angst, das meine Mutter es herausfinden könnte und ich dann als Strafe ein Handyverbot bekomme.
Als der Zug dann ankam, stiegen wir ein und fuhren nach Innsbruck. Natürlich mussten wir in Innsbruck als Erstens den Bubble-Tea-Laden suchen. Und wir fanden ihn auch. Als wir unseren Bubble Tea fertig getrunken hatten, gingen wir weiter zum MAC Donalds und stellten uns vor die digitale Speisekarte, um ein Menü zusammenzustellen.
Doch dann klingelte ein Handy. Es war meines und ich schaute auf den Bildschirm. Verdammt, es war MAMA!
Ich rannte so schnell wie es ging raus an einen stillen Ort, damit sie nicht hörte, dass wir irgendwo in einem Laden waren. Ich nahm den Anruf an. Mama sagte mit leiser Stimme: “Wo bist du? Wollt ihr mit mir Mac Donald’s fahren?” Ich antwortete mit aufgeregter Stimme: “Ich bin bei meiner Freundin Anna und habe keinen Hunger, danke.” Dann legte ich auf. Ich schaute auf die Uhr und sah, dass der letzte Zug in 10 Minuten kam. Dann rief ich: “AMY, ISA kommt schnell, wir müssen gehen, sonst verpassen wir den Zug.” Aber uns war es klar, dass wir es nicht mehr rechtzeitig zum Zug schaffen. Wir rannten so schnell es ging zum Bahnhof. Als wir dann angekommen waren, sahen wir, dass wir 5 Minuten zu spät gekommen waren. Wir waren am Verzweifeln.
Doch plötzlich kam eine Stimme durch den Lautsprecher, die sagte: “Die S-Bahn von Innsbruck nach Fritzens hat zehn Minuten Verspätung.” Uns fiel ein Stein vom Herzen, denn wenn wir den letzten Zug verpasst hätten, wären unsere Eltern drauf gekommen, es hätte uns jemand holen müssen.
Wow, das war ganz schön aufregend! Jetzt hatten wir auch etwas, was wir am Schulbeginn erzählen konnten …
(Annabell H., 12 Jahre)
© Harald Klingler 2021-10-07