Der Geigenspieler in Salzburg

Ich mache jedes Jahr eine Woche Urlaub im Salzburger Land. Dieses Jahr fuhr ich zum Stammtisch der Eishockeyrunde Red Bull nach Salzburg mit. Ich und Eishockey zum Lachen. Die Stammtischrunde traf sich beim Bierhaus im Eder in Salzburg, nicht weit vom Eishockey Stadion entfernt. Wir saßen im Gastgarten, die Coronaabstände wurden nicht ganz eingehalten. Nach dem Essen verließ ich diese Gesellschaft. Ich schaltete meinen Turbo ein und marschierte Richtung Innenstadt. Es war ein schöner Abend. Je näher ich dem Zentrum kam umso langsamer wurden meine Schritte. Mein Weg führte mich entlang der Salzach über die Kapitel Schwemme. Ein schönes Denkmal und zur Krönung darüber liegt die Festung Hohensalzburg. Beim Dom waren Absperrungen. Nun begann ich richtig zu genießen. Da wirklich wenige Leute unterwegs waren (Corona), konnte ich mich auf das Wesentliche konzentrieren, ohne die kleinste Ablenkung. Die Getreidegasse mit ihren wunderschönen Häusern und Zunftzeichen. Eines schöner als das andere. Beim Fotografieren stand niemand im Bild, einfach nur herrlich. Nicht zu vergessen die Trachtengeschäfte, diese haben eine magische Anziehungskraft für mich. Beim Mozart Geburtshaus führte mich mein Weg durch einen Torbogen zur Salzach. Die Sonne schickte die Strahlen und es war eine herrliche Abendstimmung. Weiter durch schmale Gassen mit Geschäften und Lokalen und Sitzplätzen davor. Es waren allerdings wenige Touristen zu sehen. Für die Lokalbesitzer schlimm. Auf dem Weg zurück kam der Höhepunkt. Plötzlich hörte ich herrliche Musik und ging diesen Klängen nach und kam zum Mozartplatz. Da stand ein Geigenspieler und spielte wunderbar. Da ich Musik mit Streichinstrumenten liebe, war ich hier genau richtig. Ich sehe den Geigenspieler noch heute vor mir. Weißer Hut, weißes Sakko, schwarze Hose und schwarzes Shirt. Ich stand wie angewurzelt und hielt den Atem an. Da wenige Menschen unterwegs waren, sah ich eine freie Bank und setzte mich. Ich schloss die Augen und war wie weggetreten, schwerelos und glücklich und lauschte diesen Klängen. 9Dieser Geigenspieler hat es tatsächlich geschafft meine Seele, mein Innerstes zu berühren. In diesem Moment hat einfach alles gepasst. Die letzten Sonnenstrahlen leuchten noch über diese verzauberte Stadt. Ich stand auf und legte den Geigenspieler einen Geldschein in seinen Geigenkasten. Wir hatten beide ein Lächeln im Gesicht und ich glaube er hat gespürt, wie sehr er mich mit seiner Musik berührt hat. Ich wollte gehen, blieb nach einigen Schritten wieder stehen, und ging wie von einer Hand geführt zur nächsten freien Bank. Ich schloss nochmals meine Augen und lauschte diesen Klängen um mich herum nur Stille, kein Trubel, der Sonnenuntergang, solche Augenblicke sind in einer Stadt selten und ich durfte diesen Traumzustand erleben.