von Gabriele Ecker
Hört sich doch gut an, oder? Auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz damals 1978 war sehr schwierig da die geburtenstarken Jahrgänge dran waren. Eigentlich wollte ich Konditor lernen, aber da hatten wir Frauen eher Pech. Sie wollten nur Jungen für diesen Beruf. Also war ich froh, als ich einen Lehrplatz in einen kleinen Gemischtwarengeschäft bekam. Ich lernte Verkäuferin im Einzelhandel. Nach der Lehre ging ich ein halbes Jahr ins Allgäu auf 600m Höhe in eine Jugendherberge, da war ich Mädchen für alles. Hat aber nicht lange Spaß gemacht, da der Chef ein Alkoholiker war und sehr aggressiv gegen über den Angestellten. Wieder Richtung Heimat, arbeitete ich drei Jahre bei Minimal, dieses Geschäft gibt es mittlerweile auch nicht mehr. Vier Jahre arbeitete ich in einer Kunststofffabrik, da wurden Kunststoffübertöpfe, Salz und Pfefferstreuer, Flaschenöffner, Dosenverschluss und so weiter. Hat Spaß gemacht und ich musste nicht Samstag arbeiten. Danach bekam ich mein erstes Kind, ein Mädchen, eine neue, spannende Aufgabe die viel Erfahrung, Leben und jeden Tag neues brachte. Nebenbei verdiente ich bei der Heimarbeit ein paar Groschen. Glückwunschkarten waren angesagt. Nach vier Jahren bekam ich meine zweite Tochter, sehr anstrengend, aber eine Bereicherung. Als der Tag kam, da die Große in die Schule kam und die Kleine in den Kindergarten, wollte ich wieder in das Arbeitsleben. Ich fragte meinen Nachbarn, der bei einem Gartencenter arbeitete, ob sie momentan jemand einstellen? Er fragte nach und ich stellte mich bei dem Filialleiter Herrn Fischer vor. Ich bekam die Stelle. Glücklich darüber das ich jetzt in Grün arbeite, erfüllte mich mit Freude. Früher war es etwas Besonderes, wenn wir als Kind zu den Gartencenter fuhren. Hier gibt es vieles zu Bestaunen, von den Pflanzen, Gartenmöbel und Zooabteilung. Ein Spaziergang durch den schönen angelegten Park rundete den Ausflug ab. Jetzt arbeite ich 25 Jahre in diesen Gartencenter und mir gefällt immer noch dieser grüne Beruf. Kunden beraten, die passende Pflanze finden für das Zimmer, oder den Garten, die Abteilung Kalthaus in Schuss halten, pflegen, gießen, auffüllen. Ach ja, wenn einer nicht weis was in einem Kalthaus so untergebracht ist. Momentan sind da alle Kübelpflanzen, von der Margerite, Oleander, Palmen, Schmucklilie, Dipladenie, Bougainvilleas, Lantana, Engelstrompeten und so weiter. In der kalten Jahreszeit sind da die Alpenveilchen, Azaleen, Hortensien, Zimmertanne, Zimmerlinde, Zitruspflanzen, Oliven drin. Was besonders ist, ein Hinweis auf dem Etikett, sagt, aus ob die Pflanze Bienen- und insektenfreundlich sei. Das ist für mich wichtig und für den Kunden auch. So gehe ich jeden Tag in meiner Arbeit auf. Sicher ist es momentan sehr stressig, weil sehr viele Kunden kommen. Jeder hat nach dem Locktown einen hohen Bedarf, an Pflanzen, Kräuter, Stauden, Salatpflanzen und alles was dazu gehört. Sie wollen sich ihr Zuhause schön gestalten.
Ich auch
© Gabriele Ecker 2021-05-19