von Gabriele Leeb
Nicht eine einzige Schneeflocke liegt mehr auf dem nassen Boden. Nur Sturm, der den Regen hin und herpeitscht. Grau und düster senkt sich der Tag dem Ende zu.
Die Weihnachtsstimmung ist gänzlich verschwunden. Meine Füße sind kalt und Simba ist unglücklich, weil er in die Natur hinaus will und ihn der stürmische Wind abhält davon. Er schnuppert zur Tür raus und dreht beleidigt um. Zu viel kalte, feuchte Luft, die durch sein Fell blasen würde. Entmutigt und enttäuscht legt er sich wieder ins Bett.
Auch mir geht es nicht besser. Nach sechs Tagen Corona gleich wieder zu viel gearbeitet am Montag und Dienstag und seit gestern Rachenentzündung. Morgen um elf Uhr habe ich einen Arzttermin und mir graut jetzt schon vorm Hinausgehen. Gott sei Dank kann ich mit meiner Tochter mitfahren. So richtig auf der Höhe ist Philipp aber auch noch nicht. Er hat zwar Appetit, jedoch er trinkt zu wenig. Er hat Schwierigkeiten mit dem Geschmack und findet, dass sein Saft scheußlich schmeckt. Ich merke keinen Unterschied, aber ich schmecke seit freitags nichts. Ganz ein komisches Gefühl. Mein Rachen fühlt sich wie ein Nagelbrett an und er leuchtet rot. Bin etwas frustriert, hatte mich ja schon gut gefühlt. Selber schuld!
Sage zu mir: Gabi, reiß dich zusammen. Es wird schon. Am Sonntag wird’s bestimmt schön. Ich muss ja nichts Großartiges kochen oder herrichten. Philipp und ich und Simba sind alleine am Heiligen Abend. Nachmittags kommt noch mein Enkelsohn. Wir spielen Spiele und plaudern und naschen ein wenig. Meine Tochter kann dann in Ruhe die Geschenke herrichten unter dem Christbaum und mein Schwiegersohn kocht.
Simba hat eine neue Futterstation zum Christkind bekommen. Holz mit weißen Porzellan Schüsserl und eine rutschfeste Unterlage dazu. Philipp erhält ein neues Tiptoi Buch und drei Puzzles. Da haben wir dann am Weihnachtsabend Beschäftigung mit Puzzle zusammenbauen. Das macht Philipp sehr gerne und ich auch. Danach telefonieren wir mit Frankreich und Klagenfurt und schauen uns einen Weihnachtsfilm an. Hauptsache wir sind zusammen. Und spätestens um 23 Uhr liegen wir im Bett.
Irgendwie freue ich mich auf das neue Jahr. Ich habe das Gefühl, es wird um einiges leichter als 2023.
An alle wunderschöne und besinnliche Weihnachtstage! Mögen sich viele Wünsche erfüllen und Frieden für alle auf der Welt!
© Gabriele Leeb 2023-12-22