von Ehrentraut
ACDC Konzert 2015 in Spielberg: mein Sohn und ich müssen dort unbedingt hin, einmal noch ACDC sehen, wer weiß, wie lange es die noch gibt! Ich checke die Karten und buche inklusive dem Konzertzug von Wien nach Spielberg. Wir wollen wieder einmal einen Mutter-Kind-Ausflug machen und obwohl mein Sohn 17 Jahre alt ist und das eigentlich nicht mehr ganz so das Alter ist, wo man mit seinen Eltern gemeinsam auf Konzerte geht, sind mein Sohn und ich uns einig, dass wir uns das gemeinsam geben müssen.
Wir sind am Konzerttag schon relativ früh am Hauptbahnhof um gute Plätze im Zug zu bekommen und steigen auch als eine der ersten in den Zug ein, der sich rasch füllt. Wir haben uns davor noch Reiseproviant in Form von Wurstsemmeln und einem Sixpack Bier der ACDC Sonderedition gekauft und machen uns mal gleich ein Bier auf.
Als der Zug dann voll, bzw fast übervoll ist, fahren wir los. Der Nichtraucher Wagon wird sogleich zu einem Raucher Wagon umgewidmet, worüber sich jedoch niemand aufregt und überall ertönt ACDC Musik. Wir genießen die sehr chillige aber doch auch laute Atmosphäre, bis einer der Typen, der hinter uns sitzt, ständig seinen Rauch durch die Sitze zu uns nach vorne bläst. Es nervt mich, und als ich mich umdrehe, sehe ich einen stärkeren Mann mit langen Haaren, der voll mit ACDC Tattoos und Piercings ist und etwas wild und gefährlich aussieht. Ich fasse also all meinen ganzen Mut und mache ihn darauf aufmerksam, dass der Rauch ziemlich lästig ist und erwarte eine rüde Antwort. Nichts dergleichen, er entschuldigt sich höflich und bläst von nun an den Rauch in eine andere Richtung. Das Äußere spiegelt nicht immer das Innere wider, denke ich mir.
Beim ersten Halt in Wiener Neustadt werden dann mal alle leeren Bierdosen und anderer Müll einfach aus dem Fenster geschmissen, aber das ist wohl so üblich, da am Bahnsteig schon Leute mit Müllsäcken bereitstehen und den Müll gleich einsammeln. Dann in Spielberg am Bahnhof, als wir unsren Bus suchen, werden wir uns der eigentlichen Menschenmassen bewusst, die alle zum Konzert wollen. Auch am Fußweg zum Konzert hört der Menschenstrom nie auf.
Das Konzert selbst war nicht das beste, das ich besucht habe, aber doch sehr schön, da mein Sohn und ich solche gemeinsamen Ausflüge immer sehr genießen. Es ist immer interessant bei solchen Ereignissen die Menschen zu beobachten. Viele haben aufgrund des intensiven Alkoholkonsums schon vor dem Konzert gar nichts davon mitbekommen. Hemmungen fallen einfach und es ist völlig egal, da jeder einfach die Stimmung genießt. Mein Highlight waren die Glocken vor “Hells Bells” die durch die Nacht hallten.
Beim Heimfahren um 4 Uhr früh war es dann etwas ruhiger im Zug, da alle ziemlich erledigt waren. Hauptsächlich hörte man Schnarch Geräusche und als wir wieder in Wien ankommen sind, herrscht irgendwie eine sehr schräge Stimmung am Bahnhof, als sich übernächtige Konzertbesucher mit Menschen, die zu dieser Zeit in die Arbeit eilen, mischen.
You Shook Me All Night Long!
© Ehrentraut 2021-03-26