Der Rucksack im Leben

K. Bauer & H. Humer

von K. Bauer & H. Humer

Story

Gott hat seine Arme verschränkt und sitzt ganz entspannt da. Er sagt: “Weißt du was, Harry?”, sagt Gott, “du bewegst mich mit dem, dass du dein Leben so offen vor mir ausbreitest. Ich erlebe dich als, na wie sage ich es: ‘Es passt mir, wie es ist.´ Du hast ja schon gemerkt, wie sehr mich der `Experte aus Erfahrung´ interessiert. Du sprichst mich mit deiner Lebenskompetenz an, die du errungen hast: `Hast du Kummer, geh zu Harry Humer!´ ist dein Motto. Wie geht es denn weiter?” Harry überlegt eine Weile und sagt dann: “Na, ja,“ er zögert, „weißt du, die Menschen, die zu mir kommen, sind oft hilflos. Sie sind ruhelos, fühlen sich oft überfordert, kraftlos, antriebslos. Sie befinden sich in einem Tunnel ohne Ausgang und wissen nicht, wie sie negative Zustande ändern können oder ob sie das überhaupt wollen? Das ist aber entscheidend. Es gibt ja keine Verpflichtung, dass ich etwas ändern muss! Aber man kann sich ändern.

In meinem Gespräch mit meinem Klienten schauen wir zuerst in den Rucksack, den mein Gesprächspartner mit sich trägt. Eigentlich hat ja jeder einen Rucksack, der sich im Laufe der Zeit mit den Dingen, die ich nicht sehen will, anfüllt. Da kommen Dinge hinein, die einen belasten. Schlechte Gefühle, schmerzhafte Erinnerungen, Rausch, zerbrochene Partnerschaften, Versagen, negatives Denken, Verluste und Trennungsschmerzen. Der Rucksack symbolisiert, was wir am Rücken mit uns mit schleppen. Gott sei Dank, nicht vor uns haben und es ansehen müssen.“ Es ist Gott anzumerken, mit welchem Vergnügen er Harry zu hört. Auch Harry merkt das und genießt die Aufmerksamkeit, die Gott ihm zuteil werden lässt. Er fährt fort:

“Den Dingen, die wir aus dem Rucksack heraus holen, widmen wir unsere Aufmerksamkeit. Ich sehe das als seelisches Ausmisten. Anschauen, erinnern und weglegen. Ist es noch wichtig? Belastet mich die Erinnerung, auch heute noch? Mein Gegenüber kann sich dann entscheiden, wie er oder sie damit umgehen will. Damit entsteht die Möglichkeit, sich wertschätzend von alten Dingen zu trennen. Oder wir suchen den Grund herauszufinden, wie es mit dem gegenwärtigen Problem in Verbindung steht. Es geht ja darum, Probleme zu lösen. Das ist das erste Ziel. Dann braucht es einen Weg, um dieses Ziel zu erreichen und zu verstehen, welche Veränderung damit einher geht.” Gott unterbricht Harry und fragt ihn: „Woher weißt du, wie das geht“ Harry strahlte vor Freude über diese Frage: „Weil ich es selber so gemacht und erfahren habe und daher weiß, dass es funktioniert! Ich bin eben `Experte aus Erfahrung! Positive Lebensveränderung aus eigener Erfahrung!´ Die Menschen, die zu mir kommen, schätzen es, dass ich ihnen anhand meiner Geschichte die Überwindung des Burn outs zeigen kann. Ich gebe damit den Menschen die Hoffnung und auch die Kraft, ihre Probleme anzupacken und zu lösen. Sie werden damit selber zu Experten ihres eigenen Lebens.“

© K. Bauer & H. Humer 2022-02-15

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