von Anni_Rading
Jeder wurde schon mal von ihm angefallen, doch nur wenige wissen wie er genau heißt. Anderen ist nicht mal bewusst, dass er überhaupt existiert. Wieder andere denken, dass es nur eine Erfindung von Mami und Papi ist, um die Kinder schnell zu beruhigen. Doch dem ist nicht so. Ich finde, er ist einer der gefährlichsten überhaupt. Die Rede ist vom Schmollttoll.
Dieses doch sehr kleine Wesen hat es sich zur Aufgabe gemacht auf kleine schmollende und wütende Kinder zu springen. Ja, ihr lest richtig, unschuldige, kleine Kinder. Am liebsten mag er die Drei- und Vierjährigen. Sie sind nämlich mitten in der Trotzphase und genau, diese liebt er. Die Kinder wollen sich durchsetzen. Erforschen ihren eigenen Willen. Möchten so gern mitentscheiden, doch denken die Eltern, dass sie es nicht können. Und da sieht er seine Chance. Er könnte sich wahrscheinlich auch an die Eltern heften, jedoch Knicken diese zu schnell ein und können ihre Empfindungen alleine regulieren. Das wiederum gelingt den Kindern nicht so schnell.
Der Schmolltroll ernährt sich nämlich von der Wut der Kinder und er liebt außerdem Süßigkeiten. Denn viele Kinder bekommen nach so einer Attacke gern mal Schokolade, einen Lutscher, Gummibärchen oder ein Eis. Dann wird auch der schmolligste Troll ganz Handzahm. Er futtert sich nämlich an den Resten, die sehr gern mal danebengehen, dick und rund. Aber fangen wir ganz von vorn an.
In jedem Kinderzimmer wohnt ein Schmolltroll. Meistens schlafen sie zwischen den Kuscheltieren der Kinder. Sie sind wirklich klein, nur 2,5 bis 3 Zentimeter groß und daher schwer zu entdecken. Besonders auffällig sind ihre moosgrünen Haare, die wie eine Palme auf ihrem Kopf in die Höhe ragen. Denn ihre Spitzen Ohren dürfen nicht verdeckt sein, damit sie genau hören können, wann ein Kind wütend wird. Und damit sie auch sehen können, wie ein Kind beginnt zu schmollen, haben sie riesige, runde Augen. Die nehmen bestimmt 2/3 des Gesichts ein. Darunter kommt dann eine wirklich kleine Stupsnase und ein Schmollmund. Die Unterlippe steht immer etwas vor und kleine Falten legen solch auf ihre Stirn. Da ihnen die Süßigkeiten so gut schmecken, haben sie einen kleinen Schmierbauch. Ihre Arme und Beine sind mit jeweils vier Fingern und Zehen versehen. Damit halten sie sich dann nämlich am Nacken oder an den Haaren der Kinder fest. Wenn die Schmolltrolle hungrig sind, sind sie purpurrot und wenn sie sich dick und rund gefuttert haben, werden sie gelb, wie die Sonne. Dann fühlen sie sich so wohl und werden immer richtig müde. Sie klettern dann langsam herunter und schleichen sich auf das Lieblingskuscheltier der Kinder. Dort schlafen sie so lange, bis sich der nächste Schmoll-Anfall anbahnt. Einige Schmolltrolle sind so gemein, dass sie die Kinder auch mit Absicht ärgern, damit diese beginnen wütend zu werden. Sie schubsen Bausteine um, verlegen Puzzleteile, verstecken Puppensachen oder sie saugen die Batterien leer damit das Spielzeug nicht mehr funktioniert. Manchmal schubsen sie die Kinder um und drücken sie auf den Boden, sodass Ie wie wild strampeln. Dann werden die Eltern auch wütend und der Schmolltroll kann so viel Schmoll- und Wutenergie essen wie er möchte. Also nehmt euch in Acht. Der Schnolltroll lauert überall. Sogar im Supermarkt.
© Anni_Rading 2025-01-11