Der Sensenmann und das Mädchen

Sensenmann, Grim Reaper, Tod, manchmal sogar Petrus, und dies hatte nun absolut nichts mit ihm oder seinem Job zu tun. Er hatte schon viele Namen in den Tausenden von Jahren bekommen. Nicht ganz so viele wie einige seiner Kollegen, aber die machen den Job auch schon seit Äonen, bei manchen munkelt man seit Anbeginn der Zeit, aber er war kein Freund des Tratschen.

Für Menschen war der Tod und jene deren Job es war Seelen zu begleiten dasselbe. Aber dem war nicht so, er war keineswegs der Tod. Er war ein Sensenmann um den häufigst genutzten Namen zu verwenden. Er dient dem Tod, vielleicht kann man sagen arbeitet für ihm, auch wenn selbst, dass nicht ganz richtig war.

Viele fürchten ihn, andere akzeptieren, manche heißen ihn sogar willkommen. Nach den unzähligen Seelen, die er bisher begleitet hatte, dachte er nicht mehr, dass ihn noch etwas überraschen könnte. In all dieser Zeit hatte er noch nie eine Seele wie diese gesehen. Das junge Mädchen, welches vor ihm saß, war offiziell Tod.

Das bedeutete normalerweise, dass die Seele und der Körper ihre Verbindung zueinander lösen, aber sie war immer noch mit ihrem Körper verbunden. Sie stand auf seiner Liste also war sie definitiv Tod – die Abteilung machte keine Fehler – aber ihr Körper war immer noch am Leben und die Verbindung intakt.

Viele Kreaturen leben lange, manche sehr lange aber alle sterben früher oder später. Konnte Sie eine Erbin, der Macht des Todes sein? Wurde sie vom Tod selbst berührt? Sie war eindeutig keine Kreatur wie er selbst, auch keine Gottheit oder andere Personifikation des Todes. Dennoch weigerte sich ihr Körper einfach loszulassen. Jemand der den Tod in einem Spiel um dessen Seele besiegte.

Die Situation war neu für ihn, zum ersten Mal kannte er die Regeln nicht, er wusste nur, dass er ab jetzt dem Mädchen helfen sollte – ein Job den er nun wirklich nicht machen wollte. Und was tat das freche Gör? Sie nannte ihn Bob! BOB! Er war einer der höchst dekorierten Sensenmänner und er wurde zu einem Bob gemacht. Nicht das sterbliche seinen Namen aussprechen konnten, da war nun mal eine Zunge im Weg, aber konnte sie nicht wenigstens einen besseren Namen finden?

Doch all der Ärger über seinen Namen waren vergessen als das junge Mädchen ihn ansah, wirklich ansah. Er sah die Traurigkeit in ihrem Blick und die Angst. Sie war gerade gestorben und so wie er das sah, war es kein friedlicher Tod gewesen. Ihre Reaktion zu unbekannt und Angst war anscheinend Humor.

Nicht dass er ihr das jemals sagen würde, sein Schicksal hätte schlechter sein können.