von AnonymWriter
In einem alten Haus, das meiner Familie gehörte, entdeckte ich einen großen, verstaubten Spiegel. Er war in einem Zimmer versteckt, das seit Jahren nicht mehr genutzt wurde. Der Spiegel war mit einer dicken Schicht Staub bedeckt, und sein Rahmen war von der Zeit gezeichnet. Ich entschied mich, ihn zu reinigen und in das Wohnzimmer zu stellen, um dem Raum neues Leben einzuhauchen.
Als ich begann, den Staub vom Spiegel zu wischen, sah ich mein eigenes Spiegelbild langsam hervortreten. Zuerst sah ich nur mein Äußeres, doch mit jedem Wischen wurde das Bild klarer. Ich erkannte, dass der Spiegel nicht nur mein Gesicht zeigte, sondern auch die Emotionen, die ich lange in mir getragen hatte. Ich sah Anspannung in meinen Augen und ein schweres Gefühl auf meinen Schultern.
Der Spiegel des Selbst zeigte mir, dass wir uns nicht nur äußerlich betrachten sollten, sondern auch innerlich. Oft leben wir unser Leben, ohne uns selbst wirklich zu sehen. Wir sind in unserem Alltag gefangen, funktionieren und passen uns an, ohne innezuhalten und einen ehrlichen Blick auf uns selbst zu werfen.
Ich blieb vor dem Spiegel stehen und nahm mir Zeit, mich selbst zu betrachten – nicht nur das Äußere, sondern auch das Innere. Es war ein Moment der Ehrlichkeit und Selbsterkenntnis. Ich erkannte, dass ich lange Zeit bestimmte Gefühle und Unsicherheiten verdrängt hatte, anstatt mich ihnen zu stellen. Der Spiegel lehrte mich, dass Ehrlichkeit zu uns selbst der erste Schritt ist, um unser Leben zu verändern.
Von diesem Tag an versuchte ich, regelmäßig innezuhalten und einen ehrlichen Blick in meinen inneren Spiegel zu werfen. Es geht nicht nur darum, wie wir nach außen wirken, sondern auch darum, wie wir uns innerlich fühlen. Der Spiegel des Selbst erinnerte mich daran, dass wahre Veränderung nur möglich ist, wenn wir bereit sind, uns selbst so zu sehen, wie wir wirklich sind.
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© AnonymWriter 2024-10-22