Der Steffl-Kirtag.

Nachdem am Feiertag, bis auf ein kühleres Lüfterl, die Sonne ihre Strahlen glänzen ließ, begaben wir uns wieder gemeinsam mit den Rollis auf „Reisen“.

Diesmal war der Stephansplatz unser Ziel, denn der sogenannte Steffl-Kirtag begann an diesem Tag und lockte zahlreiche Besucher aus nah und fern an. Rund um den Stephansdom schmiegten sich kleine Holzhütten dicht aneinander, sie sind alle von gleicher Art, nur die Schilder machten auf den Inhalt aufmerksam. Doch das hätte es nicht gebraucht, man konnte ja sehen, was hier ausgestellt und zum Verkauf feilgeboten wurde.

Bei vielen Ständen wurde Speis und Trank ausgegeben, da waren klarerweise die meisten Leute. Auch eine Blasmusik aus Hollabrunn gab ihre Kunst zum Besten, leider versäumte wir diese Vorstellung, doch eine besondere Hütte war wieder Anziehungspunkt für meinen Mann, nämlich die mit Honig! Hier kann er fachsimpeln und seine Kenntnisse an den Mann, in diesem Falle an die Frau, bringen. Gerne lasse ich ihm dafür Zeit, so eine Gelegenheit hat er schließlich nicht immer und sein Herz hängt ja nach wie vor an den Bienen.

Nach dieser Plauderei machten wir noch eine bequeme Runde um den Steffl und landeten bei den Fiakern, die an diesem Tag viel zu tun hatten. Die Pferde bekamen nach ihrer Rückkehr frisches Wasser und konnten sich laben, bevor die nächsten Gäste einstiegen. Auch hier fand mein Mann einen Partner für ein Gespräch, denn die Kutschen waren eine Augenweide für sich. Mal in den Farben weiß oder schwarz, mit Krönchen und ohne, jede hübsch zum Ansehen.

Nun hatte mein Göttergatte aber genug von der Geherei, wir entdeckten ein Eisgeschäft, kauften einen Becher der Köstlichkeit und setzten uns danach im Schatten auf unsere Rollis. Hier hatten wir auch einen tollen Blick auf das ganze Treiben und genossen unseren ruhigen Platz am Rande des Gewusels vor dem Eingang zur Stephanskirche. Viele Fremdenführer standen mit ihren Fähnchen, um auf die vollzählige Truppe zu warten und dann zum Eingangstor zu marschieren.

Es erinnerte mich stark an unsere Chorreisen in fremde Städte, wo auch wir als Grüppchen unterwegs waren und gerne den Erklärungen lauschten, die ich allerdings, das muss ich zugeben, sehr rasch wieder vergaß. Aber schön war’s halt schon.

Nun fiel mein Blick auf das Nostalgie-Dampf-Karussell, welches jedes Jahr zum Steffl-Kirtag aufgebaut wird. Es ist Vergnügen pur für die kleinen Besucher. Eine vom Dampf betriebene Orgel ertönt, begleitet vom Zischen der alten Dampfmaschine und lässt mich an meine ersten Praterbesuche denken, wo auch noch solche prächtigen Ringelspiele in Betrieb waren. Heute eher selten, denn alles muss schneller und höher sein, sonst ist es für die Kids uninteressant.

Voll zufrieden mit dem heutigen Ausflug begaben wir uns auf den Heimweg und dachten beide bereits an eine Wiederholung der Fahrt in das Herz der Inneren Stadt.