von allesachtsam
Wie so oft schaue ich âWillkommen Ăsterreichâ. Oftmals fremd-schĂ€mend, meist lerne ich aber sogar etwas ĂŒber die Menschen. Sie machen tolle Projekte, schreiben spannende BĂŒcher, drehen grandiose Filme. Zuletzt saĂ Matthias Strolz den beiden Gastgebern gegenĂŒber. Ein âWas isâ mit Ihnen?â wĂ€re angebracht gewesen, lieĂ Grissemann ihn kaum ausreden und gab stets Kontra. Diese Chuzpe ist unfassbar.
Strolz hatte allerdings ein Ass im Ărmel, ein Buch ĂŒber Stermann & Grissemann. Wie konnte das sein? Die beiden waren sichtlich ĂŒberrascht. âStory.oneâ, die Community, hatte die Geschichten hervorgebracht. Strolz betont stolz: âJeder kann schreiben, jeder kann ein Autor sein… warum sollen nur groĂe Verlage bestimmen, was die Leserschaft im Handel vorgelegt bekommt?â Er habe sich am Start-Up beteiligt und bereits selbst in der Corona-Zeit zwei BĂŒcher ĂŒber diesen Verlag herausgebracht. Er hatte meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Sofort begann ich zu recherchieren. Was ist story.one, wie funktioniert es, was braucht es dafĂŒr? Seit ĂŒber 2 Jahren befasse ich mich mit wordpress um einen Blog zuwege zu bringen. Viel Aufwand fĂŒr wenig Leserschaft. Die Domain ist unauffindbar, auĂer man ist ein SEO Genie. Meine Anliegen versuche ich auch ĂŒber Instagram an den Mann und die Frau zu bringen. Die Follower-Zahl gleicht aber weniger jenen Abermilliarden von berĂŒhmten Influencern, als den mitleidigen 10 meiner engsten Freunde. Beide KanĂ€le âflutschenâ nicht. Meine Themen sind zu echt und zu tiefgrĂŒndig. Ich quĂ€le mich durch Hashtags und verblöde damit zunehmend. Bin ich zu alt dafĂŒr? Habe ich nicht den richtigen Algorithmus entdeckt? Es ödet mich an im Teich der falschen Zielgruppe zu schwimmen. Aber plötzlich ist sie da, die richtige Plattform! Story.one ist echt, wurde in Ăsterreich gegrĂŒndet, hat eine innovative GeschĂ€ftsidee und ist doch irgendwie Social Media. Ich tauche ein in die ersten publizierten Geschichten und es macht KLICK. Wie frĂŒher bei den Deutsch-AufsĂ€tzen. Meine Schularbeiten waren wie Bulimie-Schreiben. Ich las die kurze Aufgabe und meine FĂŒllfeder raste ĂŒber das Blatt. Ich gab meist als erste ab. Heute haue ich in die Tasten, als gĂ€be es kein Morgen. Story.one beschert mir eine schlaflose Nacht. Geschichten aus meinem Leben fliegen durch meinen Kopf, mögliche Titel, Bilder, Satzteile. Ich grinse und schalte den Laptop an um 2h frĂŒh. Ab sofort publiziere ich auch und freue mich ĂŒber jede lĂ€utende Glocke, jedes rote PĂŒnktchen âNeue Notificationsâ. Aber darum geht es gar nicht. Ich freue mich so sehr wieder zu schreiben, zu lesen, unter meinesgleichen zu sein und wieder fĂŒr etwas zu brennen. Danke an dieser Stelle fĂŒr den Austausch und eure Geschichten und Einblicke.
© allesachtsam 2020-06-28