von Loreley_Silver
Einfach Ich selbst und glücklich, stand ich in einem Thalia mit meiner besten Freundin und wartete darauf, dass sie mir erzählte, warum sie ein Buch über Birnensorten aus dem Regal genommen hatte. Es ist mir schleierhaft, was an Birnensorten so spannend ist. Ich drehte mich um, denn ich hatte die Geduld nicht, zu warten bis sie fertig mit dem Buch war, ohne irgendetwas anderes anzuschauen. Hamburgs Innenstadt mal wieder vollgepackt mit Menschen und wir in einer der größeren Shopping-Centern. Der Thalia war also auch nicht gerade unbesucht. Als ich mich umdrehte, sah ich einen gut aussehenden jungen Mann, der sich gerade den Klappentext eines Young-Adult Buches durchlas. Mit seiner schwarzen, oversized Lederjacke und seinen baggy Jeans gepaart mit einem weißen Tote-Bag blieb mein blick auch direkt an ihm hängen.
Helle Augen trafen meine blauen und ich konnte meinen Blick nicht abwenden. Ihm schien es ähnlich zu gehen, denn er schaute mir weiterhin in meine Augen, während er in die englische Abteilung einen Gang weiter ging. Ich brauchte einen kleinen Moment um mich zu sammeln. „Ich gehe noch mal rĂĽber“, sagte ich zu Sarah und deutete eine Gang weiter bevor ich in jenem verschwand. Der junge Man stand bei dem Regal wo ich das Buch, welches ich in der Hand hielt, herhatte. Ich weiĂź nicht warum, aber ich ging in seine Richtung. Ee sah mich nicht und ging noch ein bisschen weiter den Gang hinunter, während ich Alibi mäßig ein paar BĂĽcher anschaute. Sarah tauchte hinter mir auf und ich erzählte ihr was Sache war. Sie lächelte nur und verdrehte innerlich die Augen. Mit ihr ging ich dann in den Halbkreis, in dem der Gang endete, wo sowohl meine LieblingsbĂĽcher als auch der sĂĽĂźe Typ standen. Ich erzählte Sarah noch ein bisschen darĂĽber, dass ich mir nicht sicher war welches Buch ich denn jetzt kaufen sollte. Doch eigentlich ĂĽberlegte ich mir was ich machen sollte in der Angelegenheit „Cuter Typ, mit dem ich Augenkontakt hatte und jetzt verwirrt bin und ihn kennenlernen will, weil wir so viel Chemie in einem lagen Blick hatten“. Mir viel allerdings nichts ein und so ging ich dann auf Umwegen zur Kasse.
Kaum war ich fast aus dem Laden raus, lief ich direkt noch einmal suchend durch ihn hindurch, doch Lederjacken-Typ war weg. Ich lieĂź mich dann enttäuscht dazu ĂĽberreden noch einmal zu Rossmann an einem Ende der StraĂźe zu gehen. Während Sarah sich dort ein Lippenöl und noch irgendwas kaufte, redete ich nur noch darĂĽber wie mich mein kompletter Körper wieder zu Thalia zog. Kaum dass sie bezahlt hatte, lief ich zurĂĽck zum Buchladen. Ich fragte mich schon, was mich dahin gezogen hatte, als ich ihn sah. Begleitet von zwei Polizisten, verlieĂź er den Laden und das Center. Ich folgte ihnen und lief ihm hinterher, als er wie von den Polizisten angewiesen, in Richtung Bahn lief. Das war meine letzte Chance. Ich drĂĽckte Sarah meinen Becher in die Hand und rannte hinter ihm her. Ich erreichte ihn und brachte ihm mit einem „Hey!“ zum Stehen. AuĂźer Atem, fragte ich, ob ich seine Nummer bekommen könnte. „Meine Nummer?“, fragte er und ich nickte. Er hielt mir seinen Kontakt hin mit den Worten: „Kannst du abfotografieren.“ Dies tat ich. Und mit einem „TschĂĽss“ trennten sich unsere Wege vorerst. Doch ich hatte seine Nummer. Ich hatte eine Chance. Und ich wusste: Es war S c h i c k s a l gewesen.
© Loreley_Silver 2024-09-14