Der Traum vom Tierschutz

Ein kleiner enger Käfig aus verchromten Metallstäbchen hing von der Decke. Drinnen gefangen saß einsam und allein ein einziger Vogel. Traurig hüpfte er von Stangerl zu Stangerl, denn fliegen war leider nicht möglich. Ich wünschte dieses Schicksal den Besitzern. Blitz! Donner! Schwefel! Und siehe da: in zwei Metallkäfigen saßen die Menschen getrennt und eng eingepfercht. Die Käfige hing an einer Laterne mitten auf einem belebten Platz. Passanten gingen vorbei und flüsterten Sinnloses hinein.

In einem dunklen Stallgebäude waren in einer Ecke zwei große Schweine eingesperrt. Es ist finster und eng und die Luft ist stickig. So einen Aufenthalt wünschte ich den Stallbesitzern. Blitz! Donner! Schwefel! Über einen schwach beleuchteten Gang kam man zu ihnen. Sie waren auf wenigen Quadratmetern im Dunklen gefangen. Ihre einzige Abwechslung am Tag war, dass man ihnen Essensabfälle hineinschüttete.

Bei einer Verladung von Kühen auf einen Transportlaster beobachtete ich, wie mit dicken Stöcken auf die Tiere eingedroschen wurde, damit sie sich schneller bewegen. Dann überreichte man dem Tierzüchter ein Bündel Geldscheine. Blitz! Donner! Schwefel! Mein Wunsch, dass sich die Geldscheine plötzlich in glühende Metallplättchen verwandeln, ging in Erfüllung und die Reaktion war gewaltig anzusehen.

Als ich bei einem Hasenstall vorbeikam, kratzten die Langohren heftig am Gitter der Käfigöffnungen. Blitz! Donner! Schwefel! Plötzlich sah ich die Hasenhalter, hervorragende Marathonläufer, selber in einem Raum, mit knapp einem Quadratmeter Grundfläche, eingesperrt. Statt laufen war nur mehr ein lahmes Herumhüpfen möglich.

Beim Besuch von mehreren Biobauernhöfen erfuhr ich, dass dort die Tiere als vollwertige Lebewesen angesehen werden und nicht mehr als Ware. Die Tiere hatten sogar eigene Namen. Ich hüpfte vor Freude.

Einige verblendete Händler und Geldmacher quälen immer noch Tiere beim Transport. Für die hätte ich ganz spezielle Käfige erfunden.

Doch dann wachte ich auf. Aus der Traum. Geld zählt immer noch mehr als Tierleid.