Der Urlaub, der keiner war

LizAlba

von LizAlba

Story
2020

Im Oktober nötigte mich meine Chefin, das ich dieses Jahr noch auf Urlaub gehen müsse, weil ich mal wieder zu viel Urlaubstage übrig hatte.

Da Corona bedingt kein Auslandsaufenthalt infrage kam, beschloss ich mir einen lang gehegten Lebenswunsch zu erfüllen und mir einen Thermenurlaub in Bad Blumau zu gönnen.

Einen Tag nach dem Nationalfeiertag brach ich also mit dem Zug auf in die Steiermark. Ich hatte allerdings schon am Anfang kein wirklich gutes Gefühl dabei. Da mir schon auffiel, dass es meiner Katze am Wochenende schon nicht wirklich gut ging, sie fraß schlecht, hatte ein paar mal erbrochen und war auch sonst ungewöhnlich ruhig.

Allerdings sagten mir alle, ich solle auf jeden Fall in den Urlaub fahren. Dankenswerterweise kümmerten sich meine Eltern zu dem Zeitpunkt um Anubis.

Dann endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich in Bad Blumau an. Im Hotel angekommen, rief meine Chefin mich an, meine Eltern waren mit Anubis zu ihr gegangen. Nachdem ich zurzeit ohnehin nicht mehr tun konnte, beschloss ich den Tag in der Therme ausklingen zu lassen.

Am nächsten Tag rief ich dann meine Mutter an und erkundigte mich wie es Anubis ging, an der Stimme meiner Mutter erkannte ich schon, das etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Ich versuchte mich von meinen Sorgen abzulenken und ging ein bisschen durch den Ort spazieren, Bad Blumau ist wirklich ein sehr entzückender Ort. Da in dem Angebot auch der Tagenseintritt für den heutigen Tag inkludiert war, bin ich dann wieder in die Therme. Und wie es halt so ist, wenn Menschen zusammen kommen, hört man halt das eine oder andere Gespräch mit. Neben mir im warmen Thermalwasser hatten sich drei Leute zusammen gefunden, und sie sprachen über eine Katze, die jetzt 15 Jahre alt ist und der es anscheinende nicht gut geht und wahrscheinlich bald sterben müsse. Natürlich genau das richtige Thema, wenn man auch eine Katze im selben Alter hat, der es gerade ganz schlecht geht und man kann ihr nicht helfen, weil man Acht Stunden Zugfahrt entfernt ist.

Am Abend rief ich dann wieder meine Eltern an, um mich zu erkundigen, wie es der Katze gehe dabei verplapperte sich mein Vater und ich erfuhr, das Anubis jetzt in stationärer Behandlung war.

Am nächsten Tag fuhr ich also gleich mit dem Frühst möglichen Zug zurück nach Hause. Anubis war in der Zwischenzeit wieder zu Hause, verhielt sich aber ganz merkwürdig, ich dachte schon sie stirbt gerade vor meinen Augen. In meiner Verzweiflung rief ich meine Chefin an und erfuhr das Anubis nur ein sehr starkes Schmerzmittel erhalten hatte und gerade, gelinde gesagt total High war.

Am Wochenende bin ich dann mit ihr nach Sattledt zum Ultraschall gefahren. Sie hatte eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, die man allerdings nur im Ultraschall feststellen konnte. Dank meiner Eltern und den Einsatz meiner Chefin wurde es rechtzeitig erkannt und konnten behandeln werden. Und Sie hat sich wieder gut erholt.

© LizAlba 2021-03-04

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