Der verlorene Nussknacker & der edle Schwan

Im verborgenen Winterland suche ich hier schon eine ganze Weile meinen verlorenen Nussknacker, es war alles, was ich noch hatte. Ein Erbstück von meinem Großvater. Solange ich den nicht gefunden hab, kann ich nicht zurückkehren. Weit & breit sehe ich nur verschneite Wälder. Ist da ein zugefrorener See? Irgendwie hab ich mich verlaufen. Kleine eingefrorene Sterne fallen vom Himmel & zwingen die Welt hier regelrecht zur Ruh. Die sind alle so in Hektik wie alle Jahre, dass dieses Fest, dass beste Fest von allen ist. Wow, ein Schwan – ich erkenne seine Schönheit – was hat der hier mitten im Winter auf dem See verloren? Der ist doch zugefroren. Es ist für alle nur ein Stück angemaltes Holz – für mich ist es viel mehr, der Nussknacker. Ich weiß nicht mal wie es dazu kam, ich soll nicht so viele Fragen stellen, heißt es dann immer. Während ich dem zugefrorenen See immer näher komme, schneit es angenehm & kaum spürbar vor sich hin. Nicht einmal die Natur stört sich daran, dass sie zur Ruh kommt. Warum hat der Schwan keine Angst vor mir? Es ist als würde er auf mich warten. In meiner Innenweste hab ich sogar noch ein Stück vom selbstgebackenem Brot. Er ist ja wie ich ganz alleine hier & verliert nicht eine Träne. Stattdessen wirkt er erhaben. Was soll’s den Nussknacker finde ich nicht mehr. Dann bist du jetzt mein neuer Schutzengel, edler Schwan. Warf ihn mein Stück Brot zu & blieb ruhig sitzen. Kaum zu glauben, wie ein Herrscher dieses Reiches. Der gefrorene See mitten in dieser wunderschönen geträumten Winterlandschaft war Seins. Nun kam er mir immer näher. Stupste mich an & zwickte mich, als ob ich noch mehr Brot für ihn hätte. Das war mein letztes, nicht einmal ich nahm ein Bissen davon & lachte herzhaft dabei. Du hast keine Ahnung. Ich hab wirklich auch noch das letzte von meiner Familie verloren. Du bist mir die liebste Gesellschaft grade. Ach edler Schwan hast du dich auch verlaufen & wie soll ich dich nur nennen? Während dessen kommt ein Schneemobil aus der Ferne. Lautes erfreuen, das Echo kaum überhörbar im Tal hier. Als sei der Mensch über alles erhaben. Flieg mein neuer treuer Freund, lass uns morgen an derselben Stelle wieder sehen. So verjagte ich den schneeweißen Prachtvogel. ,,Was machst du hier allein Junge?“ sagte der Mann auf dem Schneemobil und gab mir eine Felldecke.

Nun hab ich einen neuen Schutzengel, der edle Schwan von vorhin, mein geliebter Nussknacker – wo auch immer du verloren gegangen bist.