von Tom Hahn
Da schwebte einst durchs unendlich groĂźe Meer, ein winziger Tropfen Wasser.
Er glitt so schnell durchs Tropfenheer und wurde immer nasser.
Und irgendwann im Meer verschollen, immer nasser werden wollen, trieb der Tropfen durch das Meer.
Immer hinter, manchmal auch im Wasserheer.
Und an kalten Tagen, meist im Winter, stellte er sich fragen.
Denn eisig war’s ihm und sehr kalt, dann starrte er starr entlang des Wasserwalds, in die nahe Ferne, das tat er wirklich gerne.
Er fragte sich, wer bin ich oder ob er ĂĽberhaupt wichtig sei.
Durchs Meer zu gleiten fiel ihm schwer, es war nicht mehr so flĂĽssig leicht, fast schon dicklich schwer wie ein Brei.
Er fĂĽhlte sich ganz einsam, leer.
Unter all den Tropfen war er nur einer, aber er wollte mehr sein.
Und da schwamm er gegen die Flut, mit seinem ganzen Tropfenmut.
Er schwamm ĂĽbers Meer und ĂĽber Steine und dann flog er bis ĂĽber die Berge und sah die Tropfen, von oben kleine Zwerge.
Ăśber der WĂĽste angekommen, war er schon fast verronnen, doch er war an seinem Ziel.
Vor lauter Hitze tropfte der Tropfen viel.
Und zwischen den warmen Sandkörnern fühlte der kalte Tropfen sich besonders, denn hier fühlte er sich anders.
© Tom Hahn 2025-05-12