Nicht das ich heilig geworden wäre, aber ich war einige Male an dem Ort den man Jerusalem nennt. Millionen von Pilgern aus der ganzen Welt zieht es an diesen Ort in den Bergen. Diese Stadt ist an keinem Fluss gebaut, noch sind dort Bodenschätze zu finden. Und doch umgibt sie ein Mythos. Viele Male zerstört und wieder aufgebaut, ruft sie nach den Pilgern einer ursprünglichen Religion- die dreifach ausgelegt wird. Juden- Moslems und Christen
Und ein Jeder besitzt die Wahrheit.
Auf den Spuren der Kreuzritter habe ich mich auf den Weg gemacht um zu ergründen wo man Gott finden kann. In Rom ist er nicht. Von Portugal bis nach Jerusalem folgte ich den Spuren der Templer, der armen Ritter Christi. Als ich durch das Damaskus Tor schreite änderte sich schlagartig meine Welt- ich war im alten Jerusalem . Ich gehe durch die Via Dolorosa , dort wo Jesus gelitten hatte, der sogenannte Messias der Christenheit.
Die Juden warten noch auf ihren Messias. Für die Muslime ist Mohamed auf dem Tempelberg mit seinem Pferd in den Himmel geritten, Genau dort wo einst das Heiligste der Juden stand- der Salomonische Tempel. Den Schlüssel zur Grabeskirche, den besitzt ein Moslem. Zu zerstritten sind die Christen. Seit vielen Jahrhunderten sperrt die muslimische Familie die Kirche auf und wieder zu. Da ist jeder Zentimeter heilig, aber auch voller Blut. Die Christen gehen in der Via Dolorosa mit dem Kreuz auf den Schultern, und zugleich singt der moslemische Muezzin seine Gebete- und die Ultra Orthodoxen Juden laufen dazwischen zur Klagemauer.
Sie alle suchen Gott, aber wo ist er?
So gelange auch ich zur Schädelstätte und zum Grab von Jesus. Man hat verschiedene Kirchen darüber gebaut. Es ist Abend kurz bevor der Moslem die Kirche zusperrt. Doch ich bleibe diese Nacht wo Jesus gekreuzigt und begraben wurde. Es ist still geworden, es ist ein seltsames Licht. Ohne Genehmigung geht hier nichts, doch ich habe sie deshalb kann ich bleiben. Eine Nacht in der Grabeskirche in Jerusalem. Dieser Ort schläft niemals. Tagsüber kommen die Pilger-Nachts die Priester.
Aber wo ist Gott?
Zweitausend Jahre ziehen vorbei. Römer-Tempelpriester-Kreuzritter und viele Suchende. Was erhoffen sich alle hier zu finden? Ein seltsamer Ort- dunkel- mystisch- irgendwie geheimnisvoll. Gebückt steige ich in das Grab . Da lag vielleicht einst Jesus nachdem er am Kreuz gestorben war . Meine Hand gleitet über die steinerne Platte auf der er ruhte. Ein kleiner Stein hatte sich gelöst und lag in meiner Hand.
Wertlos oder wertvoll.?
Zweitausend Jahre Geschichte ruht in meiner Hand so nehme sie mit. So mancher würde vieles dafür geben für diesen kleinen Stein . Da sind keine Engel vor dem Grab , sondern Priester in Schwarz. Doch für den Welt -Frieden müssten sich erst alle darüber einigen , wer jetzt die wirkliche Wahrheit besitzt .
Jesus- Buddha- Mohamed oder das heilige Buch der Juden machen aus uns noch keine besseren Menschen.
© Hans- Herbert Erregger 2020-04-17