Der Wettbewerb Teil1

Sharky wartete schon ungeduldig am Riff. Wie immer, wenn er aufgeregt war, überschlug er sich vor lauter Freude. Die Anmeldung zum Songwettbewerb hatte er abgegeben, jetzt gab es noch jede Menge zu bequatschen. Wo zum Seeteufel blieb Flossie? Warum können Frauen eigentlich nie pünktlich sein? Sie hatte doch heute frei, weshalb kam sie nicht? Eine halbe Stunde nach der verabredeten Zeit geruhte unser Fräulein Seepferdchen endlich zu erscheinen. „Tut mir leid Jungs, ich musste noch etwas besorgen.“ Als wir sahen, was sie alles anschleppte, staunten wir nicht schlecht. Unsere mittlerweile auf den Nullpunkt angekommene Laune schlug sofort in Neugier um. Wir blickten auf einen Haufen Stoff aus muschelgelben Schlingfasern. „Was sollen wir denn damit?“, fragte Sharky. „Typisch Mann, du hast wohl keine Ahnung, was bei so einem Wettbewerb ab schwimmt! Es kommt nicht nur darauf an, was wir musikalisch drauf haben, wir brauchen auch ein perfektes Outfit für unseren Auftritt. Ich hab mal ein bisschen Zubehör mitgebracht. Die Farben würden uns doch gut stehen. Was meint ihr dazu?“ Verdutzt sahen Sharky und ich uns an, wir hatten immer nur unsere Musik im Kopf, an das perfekte Styling haben wir nicht mal im Traum gedacht. Na klar, da musste erst ein Seepferdchenmädchen kommen, um uns klarzumachen, dass zum Erfolg mehr gehört als unser musikalisches Können. „Die Stoffe und Farben sind klasse, aber wer kann uns daraus die passenden Kostüme schneidern?“, fragte ich schüchtern. „Ich natürlich, wusstet ihr nicht, dass modische Kleidung zu entwerfen eins meiner Hobbys ist?“, rief Flossie ganz aufgeregt. Natürlich hatten wir mal wieder keine Ahnung. Fräulein Seepferdchen war wirklich ein Multitalent. Sie leistete nicht nur im Job gute Arbeit, sie sang fast so gut wie ihre Cousine Serena, ihre Texte waren Hitverdächtig; und jetzt konnte sie auch noch schneidern, kaum zu fassen! Im flossen umdrehen, zauberte sie für sich ein Schlauchminikleid. Sharky bekam eine Weste mit bronzefarbenen Korallenknöpfen und ich einen irren Hut mit einem grünen Schlingpflanzenband. Oh Mann, sahen wir cool aus. Wer sollte uns jetzt noch aufhalten? Wir wussten, dass wir die Besten waren. Plötzlich fiel ein dunkler Schatten auf das Riff, wir erschraken sehr, was war das? Es war der Don, Sharky Großvater, hoffentlich gab es keinen Ärger. Flossie und ich drückten uns in die äußerste Riffecke, nur Sharky blieb ganz locker. War ja auch bloß sein Opa.“ Na, lasst mal hören, was ihr so Musik nennt. Euer Aussehen ist wirklich schon eine Wucht.“ Er sprach sehr freundlich mit uns. Wir konnten es kaum fassen, er wollte uns beim Spielen zuhören, echt stark. Nach kurzer Absprache entschieden wir uns für unseren neuesten Song, eine sehr schnelle Nummer mit einem ziemlich frechen Text. Nach unserer Aufführung blickten wir alle erwartungsvoll auf den Don. Der alte Hai schmunzelte:“Ihr seid gut, Kinder. Dass die Konkurrenz nicht schläft, wisst ihr selbst. Wenn ihr irgendwas braucht oder ich helfen kann, müsst ihr nur Bescheid sagen. Übrigens Sharky, deine Geschwister haben sich ebenfalls zum Wettbewerb angemeldet, aber ihr seid um Rifflängen besser. Ich drück`euch meine Flossen, ihr siegt bestimmt!“ So leise wie er kam, verschwand er wieder. Cindy und Bert, was wollten die schon aufführen, absolut keine Gefahr für uns. Wir sind die > Korallenbrecher<, wir würden die Hitparade des gesamten Ozeans im Sturm erobern. Davon waren wir korallenfest überzeugt,