Der Zufall zu Gast beim Autorenstammtisch

Jürgen Heimlich

von Jürgen Heimlich

Story

Was mir im Herbst des Jahres 2010 widerfuhr, war mir richtiggehend unheimlich. Ein Zufall, wie ich ihn in dieser Form vorher für unmöglich gehalten hätte.

Damals absolvierte ich eine Ausbildung zum Fachtrainer. Bis in den Nachmittag hinein galt es, viel zu lernen und zu trainieren. In einer etwas längeren Pause wandte sich eine Frau an mich, mit der ich zwar schon einige Male gesprochen hatte, jedoch ging das nie über allgemeine Dinge oder auch die Ausbildung an sich hinaus. Diesmal aber stellte sie mir eine Frage, die zu diesem Zeitpunkt keinen besonderen Eindruck auf mich machte: „Kennst Du die Bücher von Beate Maly?“ Ehrlicherweise gab ich zu, noch nie etwas von der Schriftstellerin Beate Maly gehört zu haben. Nun erzählte mir meine Kollegin von Beate Maly. Dass sie historische Romane schreibt, die absolut empfehlenswert sind. Dass es auch etwas für mich sein könnte, wo ich doch Literatur liebe. Nun, ich notierte mir den Namen im Kopf und bedankte mich für den Tipp. Historische Romane lese ich durchaus, ich nahm mir also vor, mich ein wenig mit der Schriftstellerin auseinander zu setzen, wenn ich dafür Zeit finde.

Gegen 14 oder 15 Uhr verließ ich das Institut, und fuhr kurz nach Hause. Am selben Abend hatte ich noch einen für mich wichtigen Termin, auf den ich mich sehr freute.

Frohgemut begab ich mich gegen 18 Uhr auf den Weg. Er führte mich zu einem Autorenstammtisch, dem ich seit knapp zwei Jahren angehörte. Autorinnen und Autoren trafen sich in einem Café, sprachen über Gott und die Welt, also auch über Literatur. Wir waren im Grunde eine eingeschworene Gemeinde von vielleicht 10 bis 15 Personen, die regelmäßig, also einmal im Monat, zusammen kamen. An diesem Abend war es ein wenig anders. Ich fand mich im Café ein und schnell ergaben sich Gespräche. Nach einigen Minuten meldete sich die Gründerin des Autorenstammtisches zu Wort. Sie verkündete den Anwesenden, dass heute eine Autorin zugegen sei, die bisher noch nie am Autorenstammtisch teilgenommen habe. Ihr Name sei Beate Maly! Ich war natürlich total perplex! Das war wie „Magie“, ein „Zufall“ der erstaunlichsten Sorte! Bis vor wenigen Stunden war mir der Name Beate Maly völlig unbekannt gewesen. Und wie durch „Zauberei“ lernte ich jetzt also die Schriftstellerin persönlich kennen! Beate Maly begrüßte jeden Einzelnen persönlich, so auch mich. Und ich erzählte ihr freilich die Geschichte, die mich erstaunte. Für sie selbst war das gar nicht so außergewöhnlich, möglicherweise weil sie Ähnliches auch schon erlebt hatte?

Beate Maly war nur dieses eine Mal beim Autorenstammtisch zugegen. Jedoch erlebte ich anlässlich eines Autoren-Festes, das der Stammtisch kurz vor Weihnachten abhielt, auch noch ihre Premieren-Lesung. Beate Maly hat seitdem regelmäßig Lesungen aus ihren Büchern bestritten. Möglicherweise war die positive Erfahrung mit dem Autorenstammtisch und der Premieren-Lesung hierfür die Initialzündung?

© Jürgen Heimlich 2019-04-11

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