von Fertsch Lichti
Nun ja, einmal möchte jeder wissen, woher er/sie kommt und wenn sich die Möglichkeit bietet, dann betreibt man die sogenannte Ahnenforschung. Ein naher Verwandter hat diese Ahnenforschung nahezu professionell betrieben und da hat er auch meine „Nebenlinie“ mitgenommen. Das war nicht schwer, da sein Urgroßvater auch mein Großvater ist. Nein, nein Andreas, mein Verwandter, ist trotzdem nicht mein Sohn. Na ja, die „Hauptlinie“ ist einmal die „Lenzlinie“ und die beginnt einmal mit meinem Opa Lenz Josef (der ist schon verstorben, also kein Vergehen gegen die DSGVO –„Datenschutz-Grundverordnung“). Der Opa hat aber eine Barbara Lichtblau geheiratet, die auch meine Großmutter war. Und Barbara hatte auch einen Bruder, den Karl Lichtblau, der mein Großvater väterlicherseits war. Hm, etwas komisch? Nein, mein Vater heiratete seine geliebte Cousine Ernestine Lenz, also war meine Großmutter auch seine Tante. Irgendwie lustige Verhältnisse, aber alles legitim. 1938 seine Cousine heiraten, war nicht ganz leicht, bei den damals herrschenden Rassegesetzen.
So, und jetzt wird es spannend, zumindest für die Lichtblau-Linie. Mein Großvater Karl war in Bullendorf bei (Mistelbach) beheimatet und ehelichte eine Maria Fuchs. Die Fuchs-Familie lässt sich bis zum Jahre 1750 in Bullendorf nachweisen.
Mein Urgroßvater, der Heinrich Lichtblau, war aus Schlesien nach Bullendorf zugewandert und ehelichte eine Bullendorferin namens Elisabeth. Und jetzt wird es interessant. Heinrich kommt aus dem Ort Jauernig (tschechisch Javornik). In diesem Ort steht das Schloss Johannisberg (tschechisch Jansky Vrch) und in diesem Schloss gab es einen Schlosswächter mit dem Namen Ignaz Lichtblau, der als Vater von Heinrich angegeben wird. Nach einer Mär hatte der damalige Bischofsfürst und Schlossherr Josef Christian Franz Ignaz Reichsfürst zu Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein eine Magd in seinen Diensten, die den Familiennamen Lichtblau trug. Irgendwie dürfte sie ihm gut gefallen haben und so kann auch der Ignaz entstanden sein. Interessanterweise hat er auch einen der Vornamen vom Fürsten. Dieser Fürst soll sehr sozial gewesen sein und hat seinen unehelichen Sohn als Schlosswärter angestellt und nicht verstoßen. Na ja, wenn das nicht der Wahrheit entspricht, dann war es zumindest gut erfunden.
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© Fertsch Lichti 2021-05-07