Die beste Nacht meines Lebens

Tricia

von Tricia

Story

In diesem Jahr war ich das erste Mal auf einem richtigen Konzert. Ich fand es großartig. Ich dachte immer, dass ich solche Großveranstaltungen nicht genießen kann. Denn ich mag keine großen Menschenansammlungen. Ich habe da immer ein ganz ungutes Gefühl. Und ich mag auch normalerweise keine laute Musik. Aber diesmal war es anders. Es war eines der besten Erlebnisse meines Lebens.

Ich war mit meiner großen Schwester dort. Die Karten hatten wir uns schon ein Jahr zuvor gekauft. Am Tag, an dem der Kartenvorverkauf startete, waren wir schon eine viertel Stunde vor Verkaufsstart bereit. Waren mit unseren Laptops und Handys schon auf der Website eingeloggt. Der Nervenkitzel, bis es endlich losging. Das ständige Aktualisieren der Website. Und als es dann endlich so weit war, begann das Warten in der virtuellen Warteschlange. Das ständige Abgleichen mit welchem Gerät man am weitesten vorne in der Schlange ist. Und wenn man dann dran ist, das möglichst schnelle Klicken, um die besten Plätze zu bekommen. Die Begeisterung, wenn die Karten gekauft sind. Ein Jahr lang Vorfreude darauf seinen Lieblingssänger live zu erleben.

An den Tagen vor dem Konzert dann die genaue Planung. Mit welchem Zug und welcher U-Bahn muss man fahren damit man ja pünktlich ist. Am Tag des Konzerts dann die Freude, dass es endlich so weit ist. Die Anfahrt. Als wir aus der U-Bahn ausgestiegen sind, waren wir schon fast mittendrin. Die Securitys, die schon am Bahnsteig bereitstanden, damit alles geregelt abläuft. Dann wurden wir auch schon mit der Menschenmenge mitgetrieben in Richtung Stadion. Die Suche nach dem richtigen Eingang. Und dann waren wir endlich drinnen. Die Aufregung, die in der Luft lag, war ganz deutlich spürbar. Die Suche nach unseren Plätzen gestaltet sich gar nicht so einfach. Den durch die Menschenmasse war es unmöglich ins Internet zu kommen und die Online-Tickets genauer anzusehen. Ich kam die ganze Zeit aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Ich bin davor schon in einem Fußballstadion gewesen bei Schulausflügen. Aber noch nie in einem voll gefüllten. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so viele Menschen an einem Ort gesehen. Das allein war für mich schon ein Erlebnis. Wir holten uns noch etwas zu trinken und hörten der Vorband zu. Und dann war es endlich so weit. Der obere Teil der Bühne war abgesenkt worden damit man nicht sah, wie der Sänger sie betritt. Dann startete der Countdown von zehn Minuten. Als er fast am Ende war, hatten alle die Handykamera schon bereit. Und dann hob sich der obere Teil der Bühne langsam an. Und da war er. Die Musik war so laut, dass ich sie in meinem ganzen Körper spürte. Erst war es ein seltsames Gefühl. Aber nach einer Weile genoss ich das Kribbeln und Dröhnen. Ich bewegte mich mit den anderen im Takt der Musik. Sang mit voller Leibeskraft mit. Ich genoss jeden Moment dieser Nacht. Sog die Erinnerungen auf. Werde das Gefühl, das ich verspürte, während er mein Lieblingslied sang, hoffentlich niemals vergessen.

© Tricia 2022-11-11

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