Die “Burgherrin”

Wolfgang A. Schweighofer

von Wolfgang A. Schweighofer

Story

Sie stammt aus der Weststeiermark und hat sich mit Führungen durch die Burg Deutschlandsberg einen Namen gemacht. Es ist ein Genuss, ihr bei den Ausführungen zu den einzelnen Stationen und Ausstellungsthemen zuzuhören. Ihr Wissen, das sie sich rund um die Ausstellung in der Burg angeeignet hat, spannt einen weiten Bogen durch alle Epochen. Für ihre Tätigkeit bringt sie nicht nur die dafür nötigen Ressourcen mit, sondern sie kann zu ihren historischen Kenntnissen auch aus der Schatzkiste von bisher wenig kolportierten Geschichtsdarstellungen schöpfen. Ihre ganze Persönlichkeit legt sie in ihre Arbeit und wächst mit ihr – seit vielen Jahren auch in der Kunst und Kultur. Vielseitig präsentiert sie sich und ruft damit bei vielen Kennern Bewunderung hervor. Ihre Zeichnungen und Fotografien – viele entstanden in ihrer heimatlichen Weststeiermark und auf verschiedenen Reisen und Aufenthalten – zeugen von dieser Leidenschaft. Dabei beherrscht sie es hervorragend, interessante Sichtweisen aus der Geschichte und der Kunst zu vermitteln. Die Verbindung zu ihrer Heimatgemeinde ist ihr ein großes Anliegen. Sie erweckt den Eindruck, dass Deutschlandsberg neben ihren Wurzeln auch in der Mystik der Burg stets neue Schatztruhen öffnet.

Nach ihrer Ausbildung und der Ablegung der Befähigungsprüfung für das Gewerbe zur Fremdenführerin mit der Fremdsprache Englisch ist sie für Museumsführungen in Österreich und Stadtführungen in der Steiermark prädestiniert. Neben Stadt- und Burgführungen finden sich in ihrem umfangreichen Angebot auch Themenführungen, Kirchen- und Klause-Führungen sowie Spezialführungen.

In der Steiermark hat sie in der Strutzmühle für alle Münzsammler ein weltweit einzigartiges Erlebnis initiiert. Gemeinsam mit einer aus dem Salzburger Pongau stammenden Firma hat sie ein Projekt mit Münzautomaten erfolgreich umgesetzt, das als Motive ein Maskottchen sowie die Mühle und das Mühlen-Logo beinhaltet.

Auch in Salzburg können Fremdenführer stets Interessantes berichten. Bisher Unbekanntes, neu Entdecktes und noch nicht Erzähltes wird weitergegeben. Fast schade, wenn das Gehörte, das Erlebte und die neuen Sinneseindrücke wieder vergessen werden und im Alltag wieder aus der Oberfläche abtauchen, um in den Untergrund zu versinken. Dieses Wissen gehört bewahrt, immer wieder weitergegeben. Es sind schon zu viel dieser für die Nachwelt wichtigen und auf das Leben der Vorfahren hinweisenden Erkenntnisse in Vergessenheit geraten. Die Fremdenführer leisten in dieser Hinsicht große Arbeit. Einheimische sollten sich dieser Tatsache verstärkt bewusst werden und Wissenslücken bei Führungen schließen. Viele wissen mehr Banales von Auslandsreisen zu erzählen, als Geschichte und Wurzeln innerhalb der Landesgrenzen zu kennen. Mit Weisheiten eines intellektuellen Kabarettisten folgen in der Vorstellung der nächsten Begegnung etwas andere Erkenntnisse.

© Wolfgang A. Schweighofer 2022-11-29

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