Die Chance

Neulich habe ich bei „Stermann und Grissemann“ story.one entdeckt. Gestern habe ich einen „Probeballon“ mit einer ersten Geschichte „Der Notenschreiber“ losgelassen. Nach wenigen Stunden 45 mal gesehen, 10 mal geliked, 2 Follower. Wow!

Ich habe in der Corona-Quarantäne begonnen für meine Kinder und Enkelkinder Geschichten zu schreiben. Ich nenne die Serie „Bilder aus meinem Leben“, denn am Anfang steht immer ein Foto, zu dem ich ganz bestimmte Erinnerungen habe. Die schreibe ich auf. So sind inzwischen 34 Texte entstanden, viel länger als 2.500 Zeichen und reich bebildert.

Meine Frau ist manchmal schon genervt, wenn ich mal gar nicht vom PC wegzulocken bin. Achtung: Suchtgefahr! Aber generell liest sie auch ganz gerne, was ich so schreibe, zum Teil sind es ja unsere gemeinsamen Erinnerungen.

Warum mache ich das? Nun gehöre ich bestimmt nicht zu den Menschen, die sich für so wichtig halten, dass sie glauben, der gesamten Nachwelt etwas von sich hinterlassen zu müssen. Trotzdem werde ich weitermachen mit diesen „Memoiren“, wie meine Kinder es schmunzelnd nennen. – Ich sichte Fotos aus unserem Leben, digitalisiere sie und schreibe Texte dazu. In erster Linie mache ich das für mich selbst. Ich hatte und habe ein tolles Leben und es macht mir Spaß, viele der wunderschönen Momente daraus auf diese Weise noch einmal Revue passieren zu lassen. Es fällt mir leicht, weil mein Gedächtnis gottseidank (jetzt noch) gut funktioniert und, weil Fotografieren und Schreiben sowieso wichtige Hobbies von mir sind. Ich verbinde damit – wie es so schön heißt – das Angenehme mit dem Nützlichen.

Dennoch würde ich lügen, wenn ich behauptete, dass ich das nur für mich alleine und nicht auch für meine Familie tue. Natürlich habe ich auch Interesse daran, dass meine Kinder und Enkel über ihre Eltern lesen, was sie vielleicht noch nie vorher über sie gehört hatten. Hat mich doch diese „Arbeit“ auch gelehrt, wie wenig ich über das Leben meiner Eltern und Großeltern wusste und weiß.

Ich möchte die Chance nutzen, dies in meinem Leben anders, vielleicht besser zu machen. Künftig auch über story.one.

Mühldorf a. Inn am 2. Juli 2020