Vermutlich gab es in jeder Generation diese älteren oder alten (oder auch jungen!) Frauen und Menschen, die immer und überall ihren Senf dazugeben müssen – weil sie glauben, die Weisheit mit dem Löffel gegessen zu haben (als Babybrei?). Für mich stellte sich mittlerweile des Öfteren die Frage: Wie notwendig ist denn das bitte? Und könnens den Blödsinn ned bitte für sich behalten? Es geht (ziemlich sicher) nicht einmal um die Person, die da im schlimmsten Fall richtig beschimpft wird. Meistens geht es nur um den eigenen Ärger auf sich selbst. Oder den Ärger auf eine nahe stehende Person, der man aber den Grund des Ärgerns nicht sagt; vermutlich, weil man sich nicht traut?
ES IST NICHT NETT, SEINEN EIGENEN GRANT AUF FREMDEN MENSCHEN ABZULADEN!!
Zum Fall der Zugbegegnung: Ich kenne die Dame nicht, die ihren emotionalen Müll auf mir abgeladen hat. Aber sie glaubte, mich nach den 15 Minuten zu kennen:
(Achtung, Sarkasmus ;-) ) Sie hätte mit Sicherheit jedes einzelne Molekül im selbstgekochten Birnen-Haferbrei benennen können. Sie wäre auf jeden Fall in der Lage gewesen, meinen Tagesablauf minutiös, inklusive der (nicht vorhandenen) Beautysalonbesuche, wiederzugeben. Vielleicht wusste sie ja auch sogar, wo wir hinfuhren und war nur darüber entsetzt, dass wir unserer einjährigen Tochter noch keinen Schweinsbraten auftischten?
Spaß beiseite. Mir geht es genauso wie unzähligen anderen Jungmüttern auch. Wir geben unser Bestes und versuchen, unsere Kinder nach bestem Wissen und Gewissen zu erziehen und zu ernähren. Manchmal klappt nicht immer alles nach Plan, aber so ist nun mal das Leben – unabhängig vom Alter und Familienstatus.
Sollte jemand jedoch wirklich das Gefühl haben, dass in einer Familie etwas vollkommen schief läuft, informieren Sie doch bitte die Polizei oder das Jugendamt. Die werden das prüfen.
Dieser kurze Text soll ein Denkanstoß an alle sein, denen es vielleicht so wie der alten Frau geht; die glauben, da tut jemand etwas vollkommen Falsches und deshalb glauben, “eingreifen” zu müssen. Können Sie gerne machen. Aber wenn, dann bitte konstruktiv. Greifen Sie die Person nicht an, sondern greifen Sie ihr unter die Arme. Fragen Sie nach! Zum Beispiel: „Was war das denn für ein Brei? Warum geben Sie Ihrer Tochter in dem Alter schon ein Kipferl? Wäre XY nicht gesünder?“ Das kommt ganz anders an, als jemanden zu beschimpfen! Fragen Sie sich, warum die Handlungen einer Person so starke Emotionen in Ihnen wachrufen! Überlegen Sie, was Sie für sich selbst und in Ihrem Leben verändern können, damit es Ihnen selbst besser geht.
Wir leben alle auf demselben Planeten. Anstatt einander anzufeinden, lasst uns einander helfen! (Gerade in Zeiten des Krieges in der Ukraine…)
Fast hätte ich es vergessen: Danke für das Kompliment zu meinen Haaren! Ich frisiere sie alle zwei bis drei Tage und komme alle zwei Wochen dazu, sie zu waschen. Dass sie da trotzdem erwähnenswert schön sind, grenzt doch an ein Wunder, oder? ;-)
© Stefanie J. Koppensteiner 2022-04-01