von Amelie@Arden
die niemals schläft und auf der man reiten kann. So wurde ich gefunden und gesehen. Muss zugeben, ich konnte dieser schmeichelnden Verführung nicht widerstehen. So sah ich mich gleich selbst als solche an. Begann mit viel Elan zu werken, um einzusetzen meine grandiosen Stärken. Ich begebe mich mit Euphorie ins Gehege, worauf ich auch sehr schnell bunte Eier lege. Warme Wolle ist auch fein und gerne mummelt man sich darin ein. Nährende Milch zu produzieren, lässt manch ungeahnte Kraft in mir generieren. Niemals schlafen würde ich nicht wählen, doch bald konnte ich wirklich nur mehr wenige Stunden in der Nacht für Erholung zählen. Auf jemanden herumreiten ist für mich kein positives Bild, deshalb bin ich auf diesen Vergleich nicht gerade wild. Doch nehmen wir mal einen anderen Blickwinkel ein und wenden uns zu dem armen Schwein. Wann seine Nützlichkeit beginnt, weiß heutzutage schon jedes Kind. Als guter Braten kann es erst richtig zum Wohle geraten. Vorstellen möchte ich mir die Schritte davor jetzt nicht, weil dann meine ganze Euphorie zusammenbricht.
So stell ich mir die Frage jetzt. Ist die Idee der eierlegenden Wollmilchsau auch durchdacht bis zuletzt? So gesehen glaub ich eher nicht, weil sich das positive Bild in mir davon gerade bricht.Nicht im Tierreich und schon gar nicht unter uns Menschen lassen sich solche Alleskönner finden, die alle hervorragenden Eigenschaften in einem einzigen Wesen binden. Ausnahme, das ist klar, ist einzig mein geliebter Froschkönig fürwahr. So liegt es in der Natur der Sache, dass nur ein Miteinander das Kraut fett uns mache.
Menschen, die zusammenarbeiten für wertvolle Projekte gerne und einbringen ihre besonderen Stärken mit Herzenswärme. Gelebtes Miteinander ist das Geheimnis, das ich verrate und ziehe es vor dem Schweine, das man im Ofen brate. Was war nun die Erwartung an dieses besondere Schwein? Es sollte bringen positive Veränderungen ein. Veränderung wollen wir erleben und bleiben dann trotzdem immer an den alten Gewohnheiten kleben. Loslassen ist das große Zauberwort, sonst setzt sich die zerbrechende Starre auch in der Zukunft fort. Warum, das frag ich mich schon lange, ist uns denn vor einer ungewissen Zukunft gar so bange? Wir wollen stabile Sicherheit genießen und die positive Veränderung soll wie von Zauberhand von selbst in unser Leben fließen. Von Anthony Robbins fällt mir ein das Zitat, vielleicht in diesem Zusammenhang als guter Rat:
“Wenn du das tust, was du schon immer getan hast, wirst du das bekommen, was du schon immer hattest.”
Versteht mich bitte richtig. Nach meiner Erfahrung sind Wünsche sehr wichtig. Alles zu belassen, weil es schon immer so war, ist für gute Entwicklung die größte Gefahr. Schauen wir sie uns nochmals realistisch an die grandiose Sau. Vielleicht sind wenigstens ihre Augen blau. Sonst müssten wir ihr verpassen eine rosarote Brille, dass auch noch sitzen kann darauf eine Wiesengrille.
© Amelie@Arden 2021-04-18