Die Erörterung über Nathan der Weise 3.

Jenny15

von Jenny15

Story

Der Patriarch ist der christliche Kirchenfürst, der die oberste Herrschaft in Jerusalem besitzen möchte. Er nimmt den Bösewicht in der Geschichte ein, der nicht erkennt, was das wahre Volk und die Toleranz eigentlich sind.

Auf die Aussage des Tempelritters, Recha, die Tochter Nathans, sei von Nathan adoptiert worden und wurde eigentlich als Christ geboren, was Nathan jedoch vor Recha die ganzen Jahre lang verheimlicht hat und hat sie im Glauben gelassen, sie sei als eine Jüdin geboren, (vgl. Z. 2495- 2508) reagiert der Patriarch alles andere als ein Mensch und dessen Moral.

Statt eines menschlichen Mitleids für das Mädchen, da sie die ganzen Jahre in der Unbewusstheit gelebt hatte, ohne richtig zu wissen, wer sie eigentlich war, sagte der Patriarch, man müsse sie auf einem Scheiterhaufen verbrennen lassen. (vgl.Z. 2534-2536)

An dieser Stelle lässt sich anmerken, dass er weder von der Menschheit etwas versteht noch von der Religion, obwohl er eigentlich immer vorgegeben hat, etwas davon zu verstehen.

An dieser Stelle würde ich Zubkes mit seiner These wieder widersprechen müssen, da der Patriarch sich zwar intolerant verhält, jedoch aber auch nichts von der Religion versteht. Der Patriarch gibt nur vor, zu wissen, was die Religion ist. Aber er glaubt nicht richtig an diese, weil er falsch an sie glaubt. In dem Drama ,,Nathan der Weise” will Lessing meiner Meinung nach genau das Gegenteil erschaffen, was Zubkes in seiner These formuliert hat. Lessing will zeigen, dass der Glauben eine Möglichkeit besitzt, den ,,unlösbaren Konflikt” zu lösen.

(vgl. Zubkes These. Z 2)

In meinen Augen bezieht sich Zubkes mehr auf die Ringparabel als auf die eigentliche Situation des Dramas. Zubkes hat mehr den Anfang und die Mitte des Dramas erwähnt, aber nicht das Ende. Sonst würde er etwas auch über die mögliche Lösung schreiben, auf die Lessing sich auch bezieht.

© Jenny15 2023-04-23