Die Fee der Nacht #2

Annika Speck

von Annika Speck

Story
  • Tiere und Pflanzen

Stand auf der Liste als Zweites. Luna haute ab und sauste tief in den Wald, alles war stockdunkel und sie sah fast nichts. »Glühwürmchen! Aufstehen, die Nacht hat angefangen und der Wald braucht euch, genauso wie die anderen Tiere!«, rief Luna in den Wald. Nichts geschah, die Glühwürmern blieben versteckt. »Hört auf mit dem Versteckspiel! Erleuchtet den Wald und seid nicht so frech!«, das half wohl, da plötzlich der ganze Wald erleuchtet war. »Na bitte, geht doch.« Jetzt konnte Luna wieder besser sehen und flog deswegen schneller. Sie schoss wie ein Pfeil durch den Wald und verteilte mit ihren Flügeln silbernen Staub, der langsam auf den Waldboden rieselte. Kaum war der feine Staub auf dem Waldboden gelandet, schlossen sich die Blüten der Blumen und die Tiere zogen sich zurück. Der Staub war ein Zeichen ins Traumland zu gehen. Luna flitzte durch den Wald, über Felder und Gärten. Sie verteilte überall den Silberseen Staub. Zum Glück musste sie das nicht bei der GANZEN Welt tun, es gab in jedem Land eine Fee der Nacht, die das Gleiche machte wie Luna.

Nach einigen Stunden setzte sie sich erschöpft auf ein Blatt einer Blume. Die Blume hatte ihre Blätter noch offen und lächelte Luna an: »Die Nacht hat begonnen, nicht wahr? Schlafen den nicht alle um diese Zeit, kleine Luna?« »Ja, die Nacht hat begonnen und nein nicht alle schlafen, du und ich sind vermutlich die einzigen die noch wach sind, die Menschen und alle anderen schlafen vermutlich schon. Du solltest auch schlafen, hast du denn keinen silbernen Staub gesehen, gehört oder gespürt?« »Schon, aber ich habe dich gesehen und wollte …« »Du solltest jetzt schlafen, ich muss weiter und du brauchst Kraft für den nächsten Tag.« »Ja aber ich habe doch so viele Fragen an dich!« »Jetzt nicht ich habe einen vollen Zeitplan! Geh schlafen, du musst morgen fit sein. Und ich muss jetzt auch gehen. Ich habe keine Zeit!« »Ich schlafe erst, wenn du mir eine meiner Fragen beantwortest!« »Zwei Fragen beantworte ich dir mehr nicht und dann wird geschlafen!« »Na gut, warum müssen wir schlafen und du nicht?« »Ich schlafe auch aber nicht in der Nacht, sondern am Tag.« »Aber …« »Nächste Frage.« »Warum ist die Nacht so … anders als der Tag, also warum ist es in der Nacht dunkel, kalt und gruselig und am Tag …« »Die Nacht ist gar nicht dunkel und auch nicht wirklich kalt und schon gar nicht gruselig! Die Nacht ist für dich zum Schlafen da und der Tag zum Spielen toben und trallalala, okay?« »Nicht wirklich, das war keine Antwort!« »Oh doch, schlaf jetzt! Mein Zeitplan muss ich einhalten!« »Ich werde nicht schlafen!« »Wie du willst.« Luna griff in ihre Tasche und zog blauen Staub heraus, den Staub verteilte sie auf der Blume und flog davon. Der Staub würde die Blume so müde machen, dass sie schlafen würde. Als sie weit weg war, von der Blume holte sie die Liste wieder hervor. Luna warf wieder einen Blick auf die Liste. Der letzte Punkt würde schnell gehen. Sie musste alle nachtaktiven Tiere wecken, für diese Aufgabe hatte sie auch einen Staub, allerdings war er nicht silbern oder blau er war gelb. Luna machte das gleiche, was sie vorher gemacht hatte, nur das der gelbe Staub nicht alle Tiere wecken würde, sondern nur die nachtaktiven.

© Annika Speck 2025-03-29

Genres
Romane & Erzählungen