Das ist wahrscheinlich, was sich einige beim Lesen, dieses Buch gedacht haben. Wenn es sie so fertig macht, warum hört sie dann nicht auf? Ist das nicht ungesund, so weiterzumachen? Wer tut sich so was selbst an, ich an ihrer Stelle hätte schon längst aufgehört?
Oder vielleicht dachten sich auch einige so was: Sie übertreibt. Da muss man halt durch. Das Leben ist nun mal so, hör auch rumzuheulen. Dann ist sie halt 3 Wochen von ihrem Partner getrennt, was ist daran so schlimm? Es ist gibt Leute mit echten Problemen, hört auf dich zu beschweren.
Vielleicht ist das auch alles nur etwas, was meine innere Stimme mir sagt, wenn es mir nicht gut geht.
Jedenfalls die ehrliche Antwort ist, an den schlechten Tagen ist es mir oft zu viel und auch an den weniger schlechten kann es mir nicht gerade wenig vorkommen. Zurzeit überwiegen die schlechten, aber was an denen eigentlich das Problem ist, ist nicht der Druck, den ich sowieso durch Studium habe, sondern der den ich mir selbst mache.
Eigentlich bin ich spätestens um 20:30 Uhr mit meinem Unizeug fertig und oft auch nur weil ich noch arbeiten musste. Wenn man meine Woche also objektiv betrachtet, geht es eigentlich, ich hab schließlich genug Zeit, um die 500 Seiten noch zu lesen und zu schreiben.
Viel mehr geht es bei dem ganzen, was meine Gedanken aus dem Druck von außen machen. Denn oft potenzieren sie diesen und dann drehen sich meine Gedanken nur weiter und weiter und ich finde den verdammten Ausschalter nicht. Es liegt mehr an meiner Einstellung zu dem Ganzen, als an dem wirklich Druck. Der wirkliche Druck ist nur der Funke und meine Gedanken machen daraus einen Großflächenbrand.
Selbst wenn ich nichts mehr machen kann, weil es zum Beispiel ein Gruppenprojekt ist, hören meine Gedanken nicht auf. Denn dann mache ich mir irgendwie Druck, dass ich nicht noch mehr machen konnte. Oder bei den Noten, es ist nur der Bachelor es ist auch gut mit 4,0 am Ende zu bestehen oder mit irgendwas zwischen 1,0 und 4,0, aber irgendwie ist es mir nicht gut genug, wenn es eben nicht die 1,0 ist.
Wenn man mein Gedankenchaos zusammenfasst und eine Antwort auf die Frage am Anfang sucht, dann lautet meine Antwort nein. Das Studium an sich ist mir nicht zu viel Druck, nur was mein Kopf daraus macht, macht es für mich zurzeit zu schwierig.
© Emily Gräbedünkel 2025-06-19