Mose rief sein ganzes Volk herbei und sprach: „Hört, die Ordnungen und Rechtsbestimmungen, die ich heute vor euren Ohren rede, sie sind von unserem Gott, welcher mit uns einen Bund geschlossenen hat. Nicht mit unseren Vätern, sondern mit uns, die wir heute hier alle am Leben sind!“*
Im September 1943 publizierten die katholischen Bischöfe einen Hirtenbrief über die „10 Gebote als Lebensgesetz der Völker“ aus Protest gegen die damaligen Massenmorde: „Tötung ist in sich schlecht, auch wenn sie angeblich im Interesse des Gemeinwohls verübt wurde.“
Offenbar weil in der McCarthy-Ära auch Hollywood Schauspielern ab 1947 Bürgerrechte streitig gemacht wurden, arbeitete Charlton Heston später mit Martin Luther King zusammen. 1956 verkörperte er im Kinofilm „Die Zehn Gebote“ die Rolle des Moses. 1963 führte er die Teilnehmer bei Luther Kings Protestmarsch an, der zur rechtlichen Verankerung von Bürgerrechten 1964 führte. Immer wieder ergriff Heston das Wort für Gleichberechtigung und gegen Rassismus. Nach der Ermordung Luther Kings forderte er restriktive Waffengesetze. Jahre später, 1998, wurde er Präsident der NRA, der Waffenbesitzvereinigung „National Rifle Association“. In seinem letzten Spielfilm „My Father, Rua Alguem 5555“, 2003, stellte er Mengele dar.
Die Gebote unserer Zeit, für uns alle, die wir hier heute am Leben sind, sind teilweise die überlieferten aus früherer Zeit, teilweise gibt es auch solche, die sich aus aktuellen Situationen ergeben. Bewahrung der Umwelt und Menschenrechte steht manchmal in einem direkten Zusammenhang, wie zum Beispiel im Senegal, wo dicht besiedelte Küstenstreifen samt Häusern im Meer versinken. Der steigende Meeresspiegel und die Erosion des Bodens werden auch durch den Klimawandel erzeugt. Trotzdem wird auch dort mit Kohle Strom erzeugt, obwohl es doch in Afrika mit Sonnenenergie auch leicht möglich sein müsste!
In Syrien selbst, und auch im Libanon, wo sich noch immer über eine Million Flüchtlinge aus Syrien aufhalten ist die Cholera wieder ausgebrochen. So viele geflüchtete Menschen in diesem kleinen Land, welches wirtschaftlich weit hinter Europa liegt, sind einfach zu viel. In Europa allerdings, wo es um viel weniger Flüchtlinge im Verhältnis von Größe und Wirtschaftskraft geht, heißt es immer, das Boot wäre voll.
Mit tagelangem Hinhalten von Schiffen betreffend eines legalen Hafens im Mittelmeer und versuchte oder geglückte Pushbacks verhindern oder behindern, dass Menschen in Europa ein Aufenthaltsrecht beantragen können, obwohl das den europäischen Rechtsstandards und Bestimmungen entspricht. Es wird versucht eine legale Einreise zu unterbinden, obwohl wir gerade jetzt auch wieder zusätzliche Menschen als Arbeitskräfte benötigen. Auch der faire Umgang mit fremden Menschen wäre ein Gebot unserer Zeit, für Europa!
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Quellen: *Die Bibel (Elbersfelder Übersetzung), 2005, Voltmedia, Paderborn; Wikipedia; ZDF History; Der Standard
© Christian Mayerhofer 2022-11-04