von Clemens Kölbl
Zur Zeit der ersten Hochkulturen und zur Zeit der Griechen wusste man wenig von den Völkern im Norden Europas. In griechischen Aufzeichnungen aus dem 5. Jahrhundert fanden sich Begriffe wie “barbarisches Volk” (d.h. nicht-griechisches Volk) und man nannte die Völker im Norden und Westen Europas die “Kelten”. Im 4. Jahrhundert unterschied ein griechischer Geschichtsschreiber, der eine Schiffsreise bis in die Nordsee unternommen hat erstmals zwischen Kelten und Germanen. Der Begriff “Germanen” tauchte um 90 v.Chr. in einer römischen Geschichtsschreibung auf. Von da an hatten die Römer einige Kontakte, meist kriegerischer Art, mit den Germanen. Der Name “Germane” stammt also nicht von den germanischen Völkern selbst, sondern von griechischen und römischen Schriftstellern.
Die Germanen waren kein einheitliches Volk in einem einheitlichen Staat. Es gab viele Germanenstämme oder Gruppen. Sie gehören zur indogermanischen Sprachfamilie. Es gab aber keine einheitliche germanische Sprache. Einige Völker konnten sich sicher verständigen mit anderen. Einige sprachen aber andere Sprachen. Ursprünglich besiedeln die Germanen Skandinavien, Dänemark und Teile Norddeutschlands. Von dort zogen verschiedenste Stämme Richtung Süden und besiedelten das Gebiet zwischen Rhein, Donau und Weichsel . Im übrigen haben germanische Stämme die Kelten nach Westen und Norden verdrängt. Aber die Kelten, die handwerklich schon viel weiter waren, haben die germanischen Stämme befruchtet. Die germanischen Völker waren immer wieder in Bewegung und verdrängten andere germanische Stämme. Es herrschte ständig Unruhe in Zentraleuropa.
Die Nordgermanen: Verschiedene gotische Stämme in Skandinavien
Die westgermanischen Völker: u.a. Cherusker, Friesen, Sachsen, Sweben, Semnonen, Langobarden, Markomannen, Quaden, Usipeter, Angeln, Ubier
Die ostgermanischen Völker: u.a. die Stämme Burgunder, Goten, Wandalen, Rugier, Helvekonen.
© Clemens Kölbl 2022-03-04