Die Griechen 2

Clemens Kölbl

von Clemens Kölbl

Story

Die Dorer wanderten von Nordwest-Griechenland auf den Peloponnes ein, später auch nach Kreta und Rhodos. Wann genau die Dorische Wanderung stattfand, ist umstritten, als sehr wahrscheinlich gilt jedoch, dass die Dorer zwischen dem 12. und 10.Jahrhundert v.Chr. massiv nach Süden vordrangen. Die Bewohner des Festlandes, die Hellenen, rüsteten ab dem 8.Jahrhundert v.Chr. umfangreiche See- und Militärexpeditionen aus und erforschten das Mittelmeer bis an den Atlantik und das Schwarze Meer bis zum Kaukasus. Im ganzen Mittelmeerraum, in Kleinasien und an der nordafrikanischen Küste sowie rund um das Schwarze Meer wurden infolge der Reisen zur Erschließung neuer Märkte zahlreiche griechische Kolonien gegründet.

Während der klassischen Periode (5.Jahrhundert v.Chr.) bestand Griechenland überwiegend aus Stadtstaaten, an seiner Peripherie auch aus Reichen mit anderer Staatsorganisation wie dem Königreich Makedonien, Epirus oder dem Bosporanischen Reich. Der bedeutendste Stadtstaat war Athen, gefolgt von Sparta und Theben. Der Wunsch nach Unabhängigkeit und Freiheitsliebe verhalf den Griechen zum Sieg über die Perser in den Perserkriegen. In der zweiten Hälfte des 4.Jahrhunderts v.Chr. eroberten die Griechen, angeführt von Alexander dem Großen, mit dem Perserreich den größten Teil der ihnen damals bekannten Welt, und eine Hellenisierung außerhalb der vorigen griechischen Zentren setzte ein. Infolge der sich anschließenden Kämpfe (Diadochenkämpfe) zwischen den griechischen Klein- und Mittelmächten untereinander sowie mit und gegen Makedonien kam es später zum Eingreifen des Römischen Reiches gegen PhilippV. von Makedonien.

146 v.Chr. fiel Griechenland an das Römische Reich. Damit endete die politische Geschichte des unabhängigen Griechenland für fast zwei Jahrtausende. Doch lebte die griechische Kultur im Rahmen des Römischen Reiches fort und prägte seit dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert zunehmend auch die römische Zivilisation. 330 n.Chr. verlegte Kaiser Konstantin seine Hauptresidenz nach Konstantinopel und legte damit den Grundstein für das oströmische Reich, das später als Byzantinisches Reich bekannt wurde. Byzanz transformierte das kulturelle Erbe Griechenlands und Roms in einen Träger für eine neue christliche Zivilisation. Das Byzantinische Reich fiel 1453 an die Osmanen. Die Griechen blieben fast 400Jahre lang unter osmanischer Herrschaft. Während dieser Zeit bewahrten sie aber ihre Sprache, Religion und Identität, wobei zu beachten ist, dass sich die Griechen in dieser Zeit nicht etwa als Hellenen (dies war vielmehr die Bezeichnung für einen Heiden), sondern als Rhomäer (Byzantiner) verstanden.

Am 25.März 1821 erhoben sich die Griechen gegen die Türken und erkämpften bis 1828 ihre Unabhängigkeit.

© Clemens Kölbl 2022-03-03

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