von Ina Katharina
Lange nichts mehr geschrieben und schon wieder ist die Sehnsucht, etwas von der Seele zu schreiben da.
Ich kann es kaum in Worte fassen, wie stolz ich auf mich selbst bin.
Dass ich es immer und immer wieder schaffe, nach einem Tief, welches einer depressiven Verstimmung gleicht, wieder voller Optimismus nach vorne zu schauen.
Ohne Menschen die mir gut tun und mich erfüllen, würde das ganze nicht funktionieren.
5 Tage Ausgeschaltet vom eigenen Körper, keine Kraft um Social Media zu checken, oder meinen Lehrenden, welche sich schon Sorgen gemacht hatten, zu antworten hat mir gezeigt:
“Ina, lösch den ganzen Mist wie Instagram und Snapchat von deinem Handy und TikTok, nutzt du nur noch für Videos die du für dich zusammen stellst.
Diese Erkenntnisse, bekam ich durch ein Gespräch mit einer sehr guten Freundin aus meiner Schule, sie ist 22 Jahre älter als ich. Ihre Weisheit und ihre Geschichten und Glaubenssätze haben mich reflektieren lassen.
Wie manipulativ wir Menschen, alle zusammen, eigentlich sind.
Im Krankenhaus, in dem ich jetzt bald 7 Tage bin, habe ich auch einige Frauen kennenlernen dürfen, welche sehr viele schwere Wege hatten und mit denen ich sehr viele tiefgründige Gespräche führen durfte.
Durch meine Monoparese durch einen schweren epileptischen Anfall, war ich auf die Hilfe aller meiner Freunde, Menschen aus meinem Familienkreis , Bekannten und Pflegekräfte sowie Medizinern angewiesen.
Ich schreibe die Zeilen nicht, um Mitleid zu erhalten, denn das brauche ich nicht! Ich schreibe diese Zeilen, weil ich weiß wie viele Menschen es gibt, die oftmals nicht wissen wie es weiter gehen soll, und ja ich gehöre auch zu diesen Menschen, die ab und zu, den Kopf in den Sand stecken und nur am Jammern sind. Für mich ist es ein Ventil, nach 2-3 Stunden geht’s dann wieder bergauf.
Ich selbst dachte in dieser pflegerischen “Not” nicht, dass ich auch “Freunde” hatte, die mich von vorne bis hinten ausgenutzt hatten. Nun krämple ich mein Leben radikal um und ich muss sagen, es tut so unfassbar gut.
Alle Menschen die meine Storys verfolgen wissen dass meine familiäre Situation wirklich nicht leicht ist. Diese pflegerische „Not‘ hat meinen Eltern aber die Augen geöffnet. Heute am 22.05.2022 konnte ich das erste Mal meinen Vater umarmen ohne ein schlechtes Gefühl haben zu müssen. Es war so schön, als mein Vater mir ein Kuss auf die Wange gab und mir auf die Schulter klopfte.
Diese Flucht ins Frauenhaus und diese gesundheitliche Situation, hat uns alle verändert.
Mit diesen Zeilen will ich nur sagen, Veränderung ist das Ziel, es bringt nichts zu jammern, auch wenn es manchmal gut tut, es darf aber nicht länger als ein paar Stunden oder 1 Tag gehen und schon gar nicht sollte man das Jammern auf andere übertragen.
Auch ich muss noch einiges lernen, aber ich weiß jetzt, dass Veränderung der Schlüssel zum Glück ist und dass vermeintliche Freunde auch nicht für immer bleiben, vor allem nicht, wenn man sich nicht gut fühlt. Man muss sich selbst genug sein.
© Ina Katharina 2022-05-22