von Erika Eck
Eine Zahl ist nur eine Zahl, die gar nichts aussagt über Gefühle, Arbeit, Geschichte, Lebensumstände usw. …
In eine Zahl kann man viel hineininterpretieren, man kann sie mit Leben, man kann sie mit Inhalten füllen.
Je höher so eine Zahl ist und je runder sie ist, desto sympathischer wird sie, jedenfalls für Menschen, die keine „Zahlenmenschen“ sind, die sich lieber mit Worten abgeben.
Ich spreche von der Zahl „100“, von der Zahl, hinter der viele Erlebnisse stecken, hinter der viele Storys stecken, die langsam von den Zahlen unter ihr ins Leben gerufen wurde, weil sie nun wie eine strahlende Königin über allen ein- und zweistelligen Zahlen thront!
Story Nummer 100! Wie viele Worte stecken im Hintergrund in dieser dreistelligen Zahl, die nur aus einer Eins und zwei Nullen besteht! Wie viel Zeit, Überlegungen, Fleiß, wie viele Ärgernisse stecken in dieser Zahl, weil die Wortwahl nicht so war, wie sie hätte sein sollen, wie viele gelöschte Sätze und Worte stecken in ihr!
Story Nummer 100! Manchmal ist es mir sehr leicht gefallen, eine Story zu schreiben, manchmal haben sich die Sätze und Wörter gewunden wie ein Wurm und waren nicht und nicht zu formulieren. Wie oft war ich zufrieden mit einer Story und habe mir selbst auf die Schulter geklopft! Gelungen!
Aber wie oft habe ich eine Story am nächsten Tag überarbeitet, wie oft sind mir alltägliche Geschichten banal erschienen, ich war unzufrieden, habe mit mir selbst Kämpfe ausgefochten, wollte Texte löschen, aber immer gab es irgendein Zeichen, das mir zu erkennen gegeben hat: „Lass` Deine Finger von der Lösch-Taste, schick die Story einer Freundin, lass` sie beurteilen, hole Dir eine neutrale Meinung ein!“ Und siehe da, die eine oder andere Freundin hat die Story gut geheißen, die eine oder andere Freundin brachte kooperative Verbesserungsvorschläge und schon war die Story wieder in der engeren Auswahl!
Ja, die magische Zahl 100! Sie bedeutet eine Grenze, die ich mit meinen Storys nun überschreite, sie bedeutet persönlichen Erfolg und sie bedeutet Ansporn für die nächste magische Zahl!
Manchmal fehlt die Zeit zum Schreiben, dann wieder fehlt die innere Ruhe, der Kopf ist nicht frei, man ist mit Alltagsdingen beschäftigt und sie blockieren die Gedanken!
Ein anderes Mal wird man von einem innerlichen Zwang gedrängt, eine Story niederzuschreiben, man lässt alles liegen und stehen und setzt sich an den Computer, versinkt in der Welt der Wörter und Sätze.
Manchmal formuliere ich in der Nacht ganze Absätze einer Story, wenn ich so im seichten Schlaf dahindämmere, die ich dann am Morgen sofort niederschreiben muss, um ja nichts zu vergessen!
Und das Resümee dieser magischen Zahl 100!? Die Plattform „story.one“ hat mich mit Haut und Haaren inhaliert, ich bin allen meinen „Mitschreiberlingen“ verfallen, ich kann gar nicht mehr anders als Geschichten lesen, selbst schreiben, mich artikulieren!
Gibt es etwas Schöneres, Erfüllenderes?
© Erika Eck 2021-07-18