Die Melodie der Stille

lavoce

von lavoce

Story

Schneeflocken fallen leise und sacht,

überziehen den Boden mit einer weißen Pracht.

Stille legt sich übers Land,

lautlos – wie durch Geisterhand.

Friedlich erstrahlt das Dorf im Mondenschein,

unberührt, nicht einsam und doch allein.

Aus fern und nah ist nichts zu hören,

nichts und niemand mag diese Idylle stören.

Und plötzlich wird das Leise hörbar gemacht:

Schnee, der unter den Fußsohlen kracht,

Äste, die ächzend im Wind sich biegen,

Blätter, die raschelnd zu Boden fliegen.

Pfeifender Sturm, der durch die Gassen saust,

ein Katzerl miaut, das ebendort haust.

Das Unterholz knirscht, es knarrt das Gebälk,

im Wald röhrt ein Hirsch oder war es ein Elch?

Vögel, die auf den Dächern schwatzen,

Amseln, Finken, Drosseln, Spatzen.

Der Atem klirrend vor dem Gesicht erfriert,

das Herz pumpert ruhig – es jubiliert.

Friede, nicht nur ein Wort, ein Gefühl so warm,

bettet dich ein mit seinem Charme.

Hin und wieder bedarf es der Melodie der Stille nur,

auch genannt Leben – Leben pur.

© lavoce 2021-12-09

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