Die Natur muss gefühlt werden

Gabriele Ecker

von Gabriele Ecker

Story

Alexander von Humboldt

Riechen, schmecken, tasten, fühlen, horchen, das können wir mit der Natur, besser gesagt mit der Erde tun. Im Gras barfuß laufen, als Kind bin ich im Sommer fast jeden Tag barfuß unterwegs gewesen. Jetzt als Erwachsener mach ich das nicht so oft, obwohl die Füße würden einen das Danken. Als Kind erforscht man die Erde, in dem alles in den Mund kommt und probiert. Jetzt probiere ich nicht mehr alles. Dabei wäre es ab und an nicht schlecht! Wenn ich im Wald unterwegs bin, dann rieche ich die Natur. Den Waldboden, wenn er nach Moos riecht. Die Lindenbäume, wenn sie blühen, an jeder Blüte die Bienen und Hummeln summen. Die Kirschbäume duften und der Schlehenbusch. Der Bärlauch, der angenehm nach Knoblauch riecht. Aus jeder Ecke des Waldes strömt ein anderer Duft. Ich schließe meine Augen und lausche, in der Eiche höre ich den Eichelhäher wie er krächzt. Eine Amsel trillert ihr Lied, die Kohlmeisen stimmen mit ein. Ein Knacksen ist zu hören, bestimmt ein Reh! Der Kuckuck ruft “ kuck kuck”, ein Entenpaar schnattert in der Luft. Der Milan kreist über den Wald und ich höre wie er sein Ruf durch die Luft schmettert. Ein Hubschrauber in der Ferne ist zu hören und ein Sportflugzeug. Ist es nicht herrlich, denk ich mir. Diese Ruhe, diese Stille und nur ab und an ein Geräusch. Jeden Tag hast und eile in der Arbeit, die vielen Kunden, momentan sind viel zu viel im Geschäft, trotz Corona. Da brauch ich die Natur, den Wald, die Ruhe, die Stille! Mein Mann und ich gehen jeden Tag unsere Runde, entweder zum Wald oder zur Lechstaustufe. Der Stausee liegt kurz oberhalb der Einmündung in die Donau. Er ist Teilstück des Feuchtgebietes „ Lech-Donau-Winkel”. Dieses Gebiet ist ein wichtiger Brut- und Mauserplatz für Wasservögel. Hier beobachten wir die verschiedensten Entenarten, die Schwäne, meistens sind zwanzig bis dreißig Tiere im Wasser. Im See sind große Bäume verankert auf denen die Kormorane, Enten und Schwäne sitzen, die sich putzen oder schlafen. Nach unserer Beobachtung geht es wieder Richtung nachhause durch den Wald. In unseren Garten haben wir ein Gewächshaus und ein Hochbeet. Hier bauen wir unser Gemüse und Früchte an, auch ein wichtiger Bestanteil von der Erde. Wir können dies Ernten und genießen, sowie die Pilze im Herbst aus dem Wald.

Stell dir vor, morgen ist dies alles nicht mehr da, nur weil wir Menschen die Erde ausbeuten. Wir in Deutschland sind ja ein kleines Land und können nicht soviel Beitragen. Alle Menschen müssen einen Schritt dafür tun. Ökologisch, Naturfreundlich, Naturverbunden, umweltfreundlich, nachhaltig leben. Eine Million Arten könnten demnach in den nächsten Jahrzehnten aussterben. Pro Tag verschwinden derzeit circa 150 Arten für immer vom Planeten Erde. Zerstörung von Lebensräumen, der Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden, beim zunehmenden Flächenverbrauch sowie bei der industriellen Landwirtschaft. “ Nur wer die Natur kennt und liebt, wird sie schützen. Wir alle können dazu beitragen.

© Gabriele Ecker 2021-05-16

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