Die Quelle aller Missverständnisse

Dirgis

von Dirgis

Story

ist die Sprache! Diesen Spruch habe ich neulich gelesen. Er stammt von Antoine de Saint-Exupery. Ein kluger Mann. Was jemand sagt und was der andere versteht, ist oft sehr unterschiedlich. Ich erinnere mich spontan nur an lustige Beispiele, ĂĽber die man herzhaft hätte lachen können. Aber manchmal hat man den Eindruck, dass das gerade gar nicht gut ankommt. Also bleibt das Lachen im Hals stecken und der Oberkörper hĂĽpft auf und ab und der Kopf wippt vor und zurĂĽck. Irgendwie muss man den Druck im Hals ja loswerden. Nur nicht an die witzige Situation denken. Oohhmm! Wieder ernsthaft werden. Und nicht kichern! Die Auslöser fĂĽr den Lachanfall stehen sich noch mit hochrotem Kopf gegenĂĽber. Und finden, da gibt es nichts zu lachen. Aber hast du das gehört? Die Anne hat die Karin gefragt, wie es ihrer Familie geht, vor allem ihrem “Lutscher”!!! In den ersten Sekunden dachten alle: „Boah, die die hat das jetzt nicht echt gefragt?“ Bis der Groschen gefallen war. Anne meinte den Sohn von Karin. Der heiĂźt nämlich Luca! Anne dachte, das “c” im Namen wird italienisch ausgesprochen. Aber das war ein fataler Fehler. Und es dauerte ein Weilchen, bis der ganze Irrtum restlos aus der Welt geschafft war.

“Lachen verboten” gilt auch, wenn man das eigene Kind damit blamieren könnte. Der Nachwuchs tätigt manchmal Aussagen, die sind an Witz nicht zu übertreffen. Da muss man schon alle Kraft aktivieren, um den lachenden Aufschrei zu unterbinden. Das rote Gesicht und die glasigen Augen sind ein Indiz dafür. Hilfreich ist es, wenn man kurz den Ort des Geschehens verlässt, bevor man den Fehler aufklärt. Genauso war es auch, als meine sechsjährige Tochter ihrem Freund Thomas die Schildkröte zeigte. Sie fragte ihn: “Weißt du eigentlich, warum die griechische Landschildkröte “griechische Landschildkröte” heißt?” Thomas: “Nein.” Darauf meine Tochter: “Ja logisch, weil sie so gut kriechen kann!” Ich musste dringend raus aus der Wohnung…

Ganz schlimm wird es, wenn der Chef himself einen Vortrag hält und die Untergebenen still und ehrfürchtig dem Gesprochenen zu lauschen haben. Das funktioniert ganz gut, bis dem Oberhaupt sprachlich etwas Witziges passiert. Dann beginnt die Meisterprüfung der Lachverhinderung. Der Brustkorb hebt sich, das Lachen ist bereits in den Startlöchern. Also Luft anhalten, schlucken, ausatmen, Stimme unterdrücken und die Konzentration auf Unwesentliches lenken. Bei Bedarf den ganzen Vorgang mehrmals wiederholen! Und ja keinem Arbeitskollegen in die Augen blicken. Der kämpft gerade ebenfalls mit dem gleichen Problem. Außerdem ist Lachen ja bekanntlich ansteckend. Ich habe die Prüfung bestanden. Ich habe nicht gelacht, eher gegluckert, gewiehert oder gegackert. Aber nicht gelacht. Obwohl der Chef während seiner Motivationsrede gesagt hat: “Wir sind ein Team. Vergleichen wir uns mit einer Schiffsmannschaft. Wir brechen auf zu neuen Ufern. Ich bin der Steuermann und schiffe in alle Richtungen….!”

© Dirgis 2022-11-20

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