Die Suche nach der Wahrheit (Teil 3)

Gwen Brands

von Gwen Brands

Story
Ägypten

Ich hatte das Gefühl, das der Tunnel immer weiter unter die Erde führte. Wie weiter wir gingen, desto muffiger roch es. Mike lief mit großen sicheren stritten durch den Tunnel, während ich etwas vorsichtiger und langsamer war. Am Anfang hatte ich noch versucht mit ihm Stritt zu halten, hatte es aber schnell aufgegeben. Ich konnte nur hoffen, dass er für Fallen aufpassen würde. Die alten Ägypter hatten diese oft in den Grabstätten ihrer Herrscher eingebaut. Irgendwann wurden der Tunnel breiter und mündete in einem runden Raum. Mike hatte angehalten und starrte auf etwas, was ich noch nicht, erkennen konnte, weil er mir die Sicht versperrte. Ich trat neben ihm und zog scharf die Luft ein. Der Tunnel mündete in eine Sackgasse, doch das war nicht das, was mit dem Atem verschlang. Mitten im Raum leuchtete eine Fackel, die helle Schatten auf die mit Hieroglyphen verzierte Wände warf. »Was macht eine Fackel hier?«, fragte ich mehr mich selbst als Mike. Er zückte bloß die Schultern und drehte sich dann zu mir um. »Was machen wir jetzt?«, wollte er wissen. »Wir sehen uns um und dann gehen wir zurück, sonst wird sich noch jemand Sorgen um uns machen«, beschloss ich. Entschlossen lief ich in den Raum herein, beugte aber die Fackel misstrauisch. Eigentlich musste sie bedeuten, dass hier vor kurzem jemand war der sie zurückgelassen hatte, doch dies war nicht möglich. Es gab nur einen Eingang und dieser wurde seit dem Fund streng bewacht. Aber an der andern Seite miste ja bereits jemand vor uns hier gewesen sein. Irgendjemand müsste ja die Mumie aus den Sarkophag genommen haben, vielleicht hatte diese Person auch die Fackel hier zurückgelassen. Was auch immer die Antwort war, ich würde es herausfinden. Plötzlich spürte ich eine Erschütterung und kleine Steine und Sand rieselten von der Decke. Erschrocken fuhr ich zu Mike herum. »Was passiert hier?«, rief er mir zu. Ich legte meine Arme schützen über meinem Kopf. »Wir missen eine Falle ausgelöst haben«, rief ich zurück. Im nächsten Moment war er bei mir und schnappte sich mein Arm. »Wir müssen hier Weg!«, schrie er mir direkt ins Ohr. Ich stimmte ihm zu und wir rannten zurück zum Tunnel. Er hielt mein Arm immer noch fest und zog mich mit sich, weil ich langsamer war als er. Etwas unbeholfen stolperte ich ihm hinterher. Wir hatten den Tunnel fast erreicht, als ein unglaublich starker Schmerz durch meinen Kopf schoss. Ich versuchte zu schreien doch kein laut kam aus meinem Mund. Mike fluchte, als ich ins Tummeln geriet. Ich spurte wie das Beben stärker wurde. Sterne tanzten vor meine Augen. Wie aus dem Nichts tauchte schwarzer Nebel auf und wurde dichter, bis es uns schließlich ganz verschluckte. Dies könnte unmöglich echt sein. »Mike?«, rief ich, doch ich bekam keine Antwort. Ich versuchte weiter zu laufen, stolperte und viel. Doch statt das ich mit den Knien auf den Boden aufschlug, fiel ich immer tiefer. Panik überkam mich und verzweifelt versuchte ich irgendwo halt zu finden, doch da war nichts anderes als schwärze. Von den einen auf dem anderen Moment hörte der Fall auf. Ich schlug hart auf einen eiskalten Untergrund auf. Die Luft wurde aus meine Lungen gedrückt und ich hörte wie meine Knochen beim Aufprall brachen. Erneut wollte ich vor Schmerzen schreien und erneut ging es nicht. Schmerz und Übelkeit überrollten mich und dann, war dar nichts mehr. Keinen Schmerz, keine Angst, einfach nichts.

Fortsetzung folgt

© Gwen Brands 2025-04-11

Genres
Romane & Erzählungen
Stimmung
Abenteuerlich, Herausfordernd, Mysteriös, Adventurous, Challenging
Hashtags