Eine toxische Beziehung

RoxleyLeeSmith

von RoxleyLeeSmith

Story

Starten wir direkt in eine Zeit als ich nicht ich selbst war.

Es ist nicht leicht einen Muttersöhnchen mit Vaterkomplex als Partner zu haben. Der dazu einen Hang zum Narzissmus hat sowie ein Profi der Manipulation ist und ja, jede Frau kommt einmal an dem Punkt – „diesen Mann, können wir ändern“.

Also erstmal „Wir“ ändern hier gar nichts an diesen Mann. Das einzige, was hier geändert werden, sollte ist der Beziehungsstatus auf „Single“. Jedoch ist die Liebe, die wir hier so stark empfinden, zu übermächtig anstatt das unser Hirn uns sagt LAUF, BITCH LAUF! Am Anfang ist es doch wie in einer Liebesgeschichte. Der wunderhübsche junge Mann gibt uns das Gefühl so etwas noch nie erlebt zu haben. Alles ist bunter, riecht intensiver und schmeckt besser. Die Rosarote Brille vom Feinsten.

Schnell stellte sich heraus das mein Prinz nicht der war, der er zu sein schien. Es fing mit Kleinigkeiten an wie z.b. seinen Freunden lügen über unsere Aktivitäten zu erzählen, obwohl ich anwesend war und er erwartete, dass ich diese auch bestätige. Ich log für ihn über Dinge die nie passierten, um seinen gesellschaftlichen Stand nicht zu schädigen und fand dies für völlig in Ordnung.

Ich kleidete mich nach seinen wünschen, redete, wenn er es für angenehm und richtig empfand. Wenn man jemanden jeden Tag kritisiert und niedermacht um sein Ziel zu erreichen – Mich zu brechen. Einzig allein damit man mich wie eine Modelliermasse neu formen kann. Das ist keine Liebe, das ist keine Partnerschaft.

Wenn ich hier nur von mir spreche, habe ich mich in ein emotionales Wrack verwandelt. Was kann ich tun, um ihn glücklich zu machen oder noch besser, was kann ich tun, um ihn nicht wütend zu machen? Ich möchte die perfekte Frau sein, möchte alles richtig machen. Ja, Schatz. Natürlich, Schatz. Wie du möchtest, Schatz. Sehr gerne, Schatz.

Jede normal denkende Person würde fragen: Wer hat dir ins Gehirn geschissen?

Keinen Gedanken hätte ich daran verschwendet, das er auch mich belügen würde. Er liebte mich doch von Herzen. Er machte mich doch zu einem besseren Menschen. Haha, selten so gelacht. Ich war in seinen Augen weniger wert als der Dreck unter seinen Schuhen. Vielleicht liebte er den Gedanken jemanden zu haben, der immer da ist, der sich alles gefallen ließ und alles glaubte, was aus seinem Mund kam. Seine selbst Darstellung war der perfekte Arbeitskollege, Freund und Geliebter. Ja, ein Geliebter. Denn seine weiteren Frauen waren mir nicht unbekannt.

Wie viel kann jemand ertragen? Wie viel sollte jemand vergeben? Wie lange sollten wir Frauen diese Gleichgültigkeit noch verzeihen? Es gibt diesen einen Moment, in jeder Beziehung – gehe jetzt oder bleibe für immer.



© RoxleyLeeSmith 2020-02-27

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