von Horst Sammet
Wie schön war doch unsere Erlebnisreise im Jahr 2019, also vor Covid, denn da war die Welt bei uns noch in Ordnung.
Wir fuhren über Salzburg zum Stift Melk und dort machte unsere kleine Busgesellschaft eine große Pause. Dann ging es weiter ins Dirndltal, denn dort werden wir zweimal übernachten. Der Hoteldirektor zeigt uns Dias seiner Dirndlfruchtbäume und das Wort Kornellkirsche will er nicht hören. Er zeigte uns das schöne Pielachtal bei einem kleinen Ausflug, bei dem wir auch die Aussichtsplattform in Kirchberg besuchen und das Panorama bewundern konnten.
Am nächsten Tag fährt uns Wolfgang, der Chef des Busunternehmens, zur Station Laubenbachmühle und dort werden wir von zwei Reiseleitern empfangen. Wir wurden informiert, dass es sich bei der Mariazeller Bahn um die längste Schmalspurbahnstrecke Österreichs handelt, wir uns auf halber Strecke zwischen St. Pölten und Mariazell befinden und in Laubenbachmühle Wartung und Instandsetzung der Fahrzeuge erfolgt. Danach besteigen wir die “Himmelstreppe” und nehmen unsere reservierten Plätze ein. Es ist eine schöne Bahnfahrt und der Ötscher trägt Ende Mai noch eine Schneehaube.
Am Mariazeller Bahnhof angekommen erwartet uns Wolfgang mit seinem Bus und gleich geht es weiter zum großen Parkplatz. Von dort aus machen wir uns zu Fuß auf den Weg und schauen uns Mariazell auf eigene Faust an, die geführte Reiseleitertour lassen wir aus und suchen die Lebzelterei auf. Nach drei Stunden fahren wir weiter zur Herzerlmiezi auf einen Kaffeestop.
Nach dem Abendessen im Hotel werden Witze und Geschichten erzählt und es geht recht lustig zu. Einer fängt an und schon weiß der Nächste etwas und gibt es zum Besten, aber der Wirt hat die besten Witze erzählt.
Leider ist am nächsten Tag bereits Abreise und schon um 9 Uhr nimmt Wolfgang Kurs Richtung Traunsee. In Gmunden heißt es Mittagspause an diesem regenreichen und kühlen Tag. Um 14 Uhr sitzen wir wieder im Bus Richtung Heimat. Einen letzten Halt legen wir auf der Seiseralm hoch über dem Chiemsee mit Kaffee und Kuchen ein, bevor dieser Ausflug endgültig zu Ende ist.
Wir haben so viele Witze und Geschichten gehört, aber eine des Hoteldirektors möchte ich niederschreiben: In den Bergen wohnten drei Brüder, sehr wilde Gesellen mit langen Bärten. Da hörten sie eine Meldung im Radio, dass es in Bayern im Ebersberger Forst die besten Wildschweine gibt. So machten sie sich mir ihrem alten Auto auf die Reise und tatsächlich haben sie bald ein großes Schwein erlegt. Im Auto war aber kein Platz und so setzten sie das Tier hinten auf die Rückbank, geschmückt mit Hut und Sonnenbrille. An der Grenze zu Österreich, es war schon dunkel und recht still, als die Zöllner ins Auto schauten und vier Personen zählten. Sie nickten und winkten zur Weiterfahrt. Dann sagte einer der Zöllner: Dös war`n aba wuide G’staltn und der andere meinte: Jo, und oana hod ausgschaugd wia a Wuidsau, Sakra nomoi!
© Horst Sammet 2022-01-31