So lautet ein einfĂŒhlsamer, berĂŒhrender Song von Peter Gabriel. FĂŒr mich ein Leben lang Motto. Allzu oft mein Ăberlebensmotto. Ein einstiger Freund meinte, wenn er das alles hĂ€tte durchmachen mĂŒssen, er hĂ€tte sich wohl die Kugel gegeben. So drastische Worte hatte ich noch nie zuvor gehört. Manchmal scheint einen das Leben zu erdrĂŒcken. Ehrliche BemĂŒhungen werden nicht honoriert. Beim ersten Unwetter wird alles hingeschmissen. Die Bereitschaft, durch âdickâ und âdĂŒnnâ zu gehen, schwindet. Hat als Tugend ausgedient. Erlebe das in vielen Lebensbereichen. Die Besinnung auf sich selbst. Ein Miteinander nur wenn die Rendite stimmt. Das Leben muss berechnend bleiben. Muss mir den gröĂtmöglichen Nutzen liefern. Ich zuerst. Und dann vielleicht die anderen. Und nur wenn mir die anderen auch nĂŒtzen. Ich kann unser heutiges Leben immer weniger verstehen. FĂŒhle mich mehr und mehr ausgeschlossen, missverstanden, verachtet, nicht ernstgenommen, fĂŒhle mich immer mehr verloren. In einer Welt, deren Sprache ich nicht mehr verstehe. Deren Logik sich mir nicht mehr erschlieĂt. Sehr wenige Menschen, und es sind mittlerweile wirklich sehr wenige, stehen mir noch nahe. Stehen auch noch zu mir. FĂŒr sie werde ich so gut ich es kann weiterhin da sein. Sie geben mir die nötige Kraft. Sie geben meinem Leben noch einen Sinn. Ein Sinn, der mir immer mehr abhanden zu kommen schien. Mich immer wieder in beinahe lebensbedrohende Zweifel und Ăngste stĂŒrzte. Es zeigt aber auch, wie wichtig geliebte Menschen in unserem Leben sind. Wie wichtig es ist, fĂŒreinander da zu sein. Und wie gut es jedem Einzelnen von uns tut, dies zu spĂŒren. Dennoch wenden sich immer mehr Menschen voneinander ab. Wenden sich von der Liebe ab. Man könnte meinen es regiert bereits der Herr des Hasses. So hieĂ es einst in einem Song von DĂF.
Frage mich immer wieder und immer öfter. Wohin entwickeln wir uns? Wieviel an menschlichen Werten mĂŒssen noch ĂŒber Bord gehen. Gibt es ĂŒberhaupt noch Hoffnung auf eine Wende, auf eine Umkehr? Ich werde nicht aufgeben, weiterhin daran zu glauben. Meinen bescheiden Beitrag dazu leisten. Auch wenn dieser noch so bescheiden und klein ist. Aber er ist ehrlich und kommt von Herzen. Ich werde nicht aufgeben, mich weiterhin diesem Leben zu stellen. So widrig es auch immer sein konnte. Wer weiĂ, es wartet noch eine glĂŒckliche Wendung auf mich. In meinem bescheidenen Leben. Ich werde nicht aufgeben aufzuzeigen. Sich dem Gegenwind stellen. Weitere Widrigkeiten auszuhalten. Stark zu bleiben und wenn einem noch so zum Weinen zumute ist. Ich werde nicht aufgeben, weiter an mir zu arbeiten. An Fehlern und Untugenden, die mir immer und immer wieder unterlaufen. FĂŒhlt sich zeitweise wie ein Fluch an. Ich werde nicht aufgeben und auch weiterhin die seelischen Schmerzen ertragen, die mir immer wieder auferlegt werden. Ich werde nicht aufgeben, mich fĂŒr jene einzusetzen, die noch viel weniger Beachtung erfahren als meine Wenigkeit. Ich werde nicht aufgeben.
© Walter Tiefenbacher 2021-10-25