Doris und der Schnüffler

Gemeindebauferdl

von Gemeindebauferdl

Story
2017

Umagrennt ist die Doris wie a aufgscheuchts Henderl. „Schnell Ferdl tua weiter, hilf ma oide Schuach zammsuachn!“ Der Ferdl hat sich ned auskennt, aber er hat funktioniert. Wenn die Dorissirene schreit, macht der Ferdl einfach, ohne Nachforschungen anzustellen. Fuffzig Paar zerfledderte Stinkschlapfen von der Dorlimausi hat der Ferdl im Wohnzimmer auf an Haufen geschmissen.

Der Ferdl hat dacht, die Doris gibt dem Ferdl die Treter zum Entsorgen in die Arbeit mit. Aber dann hat sich die Doris vor den Computer gsetzt und hat narrisch in die Tasten klopft. „Ferdl“, hats gsagt, „wir werden reich. Da is a Angrennter im Computer der kauft die alten Schuhe von der Doris. Schau wie gut der zahlt und gschrieben hat er, dass sie unbedingt getragen sein müssen.“

Des Ferdls Kommissar Rex-Instinkt wurd mit am Wurstsemmerl gfüttert und auf den Bildschirm gstarrt. Picken blieben sind die Gucker, weil wieder a Nachricht reinkommen is von dem fertigen Saukopf. „Kannst du die Schuhe nochmal tragen, bevor ich sie abhole?“, is da gestanden. Da hats der Ferdl gewusst und die Doris angschaut. „Doris, des is a Perverser, der rüsselt seinen Riechkolben in deine Schuach und gönnt sich dabei genüsslich an Kolbenreiber. Lass den Ferdl antworten!“

Hingesetzt hab i mi und ihm gschrieben, dass sie die Schuhe noch den ganzen Tag tragt, damit sie noch fein warm und stinkend sind wenn er sie abholt. Gspürt hat der Ferdl durch den Computer durch, wie dem Kolbenreiber da die Zündkerzn funkt. Dem Ferdl is dann auch sofort der Geschäftssinn kommen und i hab ihm auch gleich noch getragene Unterhosen angeboten. Sofort wollt er kommen und gleich danach eilig zum Ferdl kommen.

Die Doris und i haben uns an Spaß draus gmacht. Gerätselt haben wir davor schon, ob des ausbrennte Glühbirnl vom Grätzl kommt, ob man den eh kennt. Vielleicht is des der Herr Hofrat, oder ein Gesicht aus dem TV. Spannend war des schon. Und dann hat es bei der Ferdlglocke gläutet, na, die Doris hat ned am Ferdl seine Glocken gläutet, an der Türe hat es geklingelt. Normal hat er eh ausgschaut. Aber der Ferdl hat sich ned verkneifen können zu fragen, ob er a Künstler is und mit den Schuhen a Kunstwerk baut. Rot ist der Fremde da worden und der Ferdl hat dann weiter gfragt, ob ihn des aufgeilt, wenn er an den Stinkstiefeln von der Doris riecht.

Geantwortet hat er ned, aber der Ferdl is einfach wie der Ferdl is und i hab zu ihm gsagt er braucht sich ned schämen, aber auf a Glaserl soll er doch einikommen. Wollen hat er zerst ned, aber i hab ned locker lassen, zwei 16er geholt und mit ihm angstoßen. Da is der Bolzenschneider eh lockerer worden. Bei der Gelegenheit hat der Ferdl gleich gfragt, ob er auch Schuhe vom Ferdl mag, die stinken sogar bissl mehr wie die von der Doris, und dann bin i mit dem gschupften Scheibenwischer in den Keller wo des Familienschuhgrab in Frieden stinkt und er hat sich mitgnommen was er wollt. Der hat glacht und sich gefühlt wie die kleinen Kinder, wenn sie in dem Bällebecken in den Kaufhäusern untertauchen!

© Gemeindebauferdl 2021-11-19

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