Du fehlst

handzahm

von handzahm

Story

Mehr als 5 Jahre ist es jetzt her, als wir uns das letzte Mal gesehen haben. Das letzte Mal in den Armen hatten, uns das letzte Mal in die Augen geschaut haben. Wie ich deinen Blick vermisse. All die Sanftheit, die Güte und die Herzlichkeit, die du ohne Worte jedem Menschen entgegengestrahlt hast. Einzigartig.

Als ich dich das letzt mal sah, hast du mich nicht mehr gesehen. Zunächst konnte ich es nicht glauben, ich war mir sicher du öffnest deine Augen wieder…

Aber unser Neffe machte mir Hoffnung, als er einige Tage später mit einem Bild kam. Du auf einer Wolke, lässt ein Seil zu mir herunter, sodass ich ganz einfach zu dir rauf, klettern kann, wenn ich Hilfe brauche…oder du eben wieder runter.

Ich spüre dich, auch wenn ich dich nicht sehe. Ich fühle noch genau, deine starken Arme, die mich einfach gehalten haben, wenn Worte nicht reichten. Du warst für mich der Fels in der Brandung, das warst du für viele.

Du fehlst.

Wenn ich heute zurückblicke, frage ich mich manchmal, wer ich damals war. Mit der Frau, die ich heute bin, hat das jedenfalls wenig zu tun. Es fällt mir schwerer Leichtigkeit zu versprühen & offen zu lachen. Mit dir war das einfach, ganz natürlich.

Ich kann dir nicht genug danken für all die Wärme und Geborgenheit die du mir geschenkt hast und für all die Momente, die unsere waren.

An einen erinnere ich mich besonders. Wir waren gerade dabei unser kleines zu Hause zu bauen, viel Arbeit, jeder Stein war uns bekannt. Wir hatten einen Tag frei, lagen auf der Wiese, du hast mich angeschaut und gesagt: „Ich bin einfach nur glücklich.“ Ganz einfach nur glücklich. Eine Wiese und den richtigen Menschen mehr braucht es nicht.

Ganz einfach. Das einfache Glück. Das einfach passiert, wenn der richtige Mensch an deiner Seite ist.

In den letzten Jahren habe ich gelernt alleine zu sein. Und auch dann glücklich zu sein. Nur ich mit mir. Das geht, man lernt es, mit der Zeit.

Es macht mich glücklich die Enten am Teich zu beobachten und die frische Luft in den Bergen zu inhalieren.Es geht deshalb so gut, weil ich weiß, dass das Einzige was du dir für mich gewünscht hast, ist, dass ich glücklich bin. Ich gebe mein Bestes.

Ich gebe zu, es gibt immer wieder Tage da ist es nicht so. Da wünsche ich mir nur deine Nähe und deine Wärme, den Halt in deinen Armen.

Dich gekannt zu haben, war ein Geschenk. Die Frau an deiner Seite gewesen zu sein, eine Ehre. Danke.

Manchmal kommen mir noch Tränen, wenn ich an dich denke. Oder wenn es mir nicht gut geht, denn du wußtest genau wie leicht es ist mich aufzumuntern & zum Lachen zu bringen.

Du fehlst.

Ich gehe weiter und irgendwie bist du eh immer da, das macht mich stark und schenkt mir Vertrauen.So blicke ich zurück. Bleibe stehen. Blicke nach vorne und bin einfach nur glücklich.

© handzahm 2020-09-24

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