von Carry
Du fehlst mir so sehr, dass es körperlich weh tut.
Dein Lächeln. Deine Fröhlichkeit und Unbeschwertheit.
Deine Kraft und Stärke.
Deine Liebe, die ich aus jedem deiner klugen und einfühlsamen Worten heraushöre.
Aus deiner Enttäuschung darüber, dass ich nicht mit dir gegangen bin.
Dass ich dich alleine habe fahren lassen.
Warum habe ich dich alleine fahren lassen? Manchmal hasse ich mich, dafür dass ich mir Gesellschaft versage und stattdessen Dunkelheit und Einsamkeit wähle. Mich vor der Welt und ihren Freuden verstecke.
“Komm mit nachhause“, hast du zu mir gesagt. “Es wäre schön, wenn du mitfährst.”
Bloß bin ich mir nicht mehr sicher, ob dieses Zuhause noch mein Zuhause ist.
Und so bin ich geblieben. Im Trubel der Großstadt, wo ich mich vor der Welt verstecken kann.
“Wir gehören zusammen.”
Wir, das sind du und ich.
Ein Team. Du- mein stärkster Verbündeter und bester Freund. Ich- deine loyalste Vertraute, die dich so sehr liebt.
Wir sind ein gutes Team. Das beste Team.
Du und ich. Sind oder waren?
Das ist das Schlimmste und Schönste.
Egal, was ich tue, egal, wie weit ich weggehe, wie sehr ich mich entferne, wie weit ich abtauche.
Wer werden immer sein. Das Wir bleibt.
Es zerreißt mich, dass ich dir weh tue. Dich enttäusche.
Deine Enttäuschung ist meine Enttäuschung.
Dein Schmerz ist mein Schmerz und meiner deiner.
Ich will nicht, dass du mit mir leidest.
Mit mir abtauchst, in eine abgrundtiefe Traurigkeit, aus der ich oft nicht auftauchen kann.
Weil ich dich liebe. Eine Liebe, die so stark ist, dass sie mir in der Schwärze meiner Gedanken Kraft gibt. Mich tröstet wie schmerzt. Mich dazu zwingt, nicht am Abgrund liegen zu bleiben (so verlockend mir das manchmal erscheint), sondern weiter zu gehen.
Mich am Leben hält.
Manchmal frage ich mich, wie eine so verkorkste Person wie ich, einen so wunderbaren Menschen, wie dich verdient hat.
Ich liebe dich und ich hoffe, du weißt das. Immer.
© Carry 2023-02-26